Bedingte Haft für Müllendorfer Brandstifter
Der Mann muss nun 1.200 Euro Geldstrafe und 700 Euro Schadenersatz für abgebranntes Holz zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig. Als mildernd berücksichtigt wurde neben dem bisher unbescholtenen Lebenswandel des Burgenländers auch dessen reumütiges Geständnis, sagte die Vorsitzende Karin Lückl über das Urteil.
Auch als positiv bewertet wurde laut Lückl der Umstand, dass es im Hinblick auf die Brandstiftung bei einer Tankstelle nur bei dem Versuch geblieben war und es zu keiner Feuersbrunst gekommen sei. Außerdem habe der 22-Jährige bereits eine Therapie begonnen und wolle Schadenswiedergutmachung leisten.
Haft „kontraproduktiv“
Das Schöffengericht sei „zu dem Schluss gekommen, dass es kontraproduktiv wäre, Sie in Haft zu nehmen“, was bei dem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren durchaus angemessen gewesen wäre, sagte Lückl. „Sie müssen das jetzt als Chance sehen“, sagte die Richterin.
Für den 22-Jährigen wurde Bewährungshilfe angeordnet. Er muss neben der Psychotherapie auch eine Alkoholentzugstherapie machen und sich ein Jahr in psychiatrische Behandlung begeben. Alle drei Monate ist zudem mittels Laborbefund festzustellen, ob der junge Mann Alkohol konsumiert.
„Ich war zornig und wütend“
Die Taten waren voriges Jahr um die Weihnachtszeit verübt worden. Der 22-Jährige gab an, am 21. Dezember auf dem Weg nach Hause gewesen und dabei zufällig an der Tankstelle vorbeigekommen zu sein. Zuvor habe er „sicher zwischen fünf und zehn Bier“ getrunken. Außerdem sei es zu einem Streit mit einem Freund gekommen, er sei „zornig und wütend“ gewesen.
Der Container, den er anzündete, stand zwei bis drei Meter vom Tankstellengebäude entfernt: „Dass die Tankstelle explodieren könnte, an das habe ich nicht gedacht“, sagte der 22-Jährige. Neben dem Tankstellenbrand hatte er weitere kleine Brände in Müllendorf gelegt und so regelrecht für eine Brandserie in der Ortschaft gesorgt.