Diskussion über Religion im Kindergarten

Wie weit dürfen religiöse Feste im Kindergarten gefeiert werden? Darüber wird zum Teil hitzig diskutiert. In Parndorf nahmen Eltern ihr Kind aus dem Kindergarten, weil sie wollen, dass ihr Sohn ohne Konfession erzogen wird.

Religion im Kindergarten war auch beim Kindergarten-PädagogInnen-Symposium am Freitag in Raiding ein großes Thema. In Österreich gibt es grundsätzlich 16 anerkannte Glaubensgemeinschaften. Wenn unterschiedliche Religionen und Ansichten aufeinander treffen, sind Spannungen oft nicht ausgeschlossen.

Konfessionslose Eltern nahmen Kind aus Kindergarten

Das zeigte auch der jüngsten Fall im Burgenland: Konfessionslose Eltern nahmen ihren Sohn aus dem Kindergarten in Parndorf. Der Vater, Petr Zak, sagte, er und seine Frau seien der Meinung, dass das Kind selbst entscheiden sollte, welches Weltbild es sich zurechtlege. Aber das könne es nicht mit zwei, drei, vier, fünf Jahren. „Deshalb wollen wir das Kind von jeglichem religiösen Dogma bis zu diesem Zeitpunkt fernhalten“ sagte Zak als Begründung für die Entscheidung.

Religionspädagogischer BildungsRahmenPlan

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Leitfaden für religiöse Erziehung

Im Jahr 2009 legten kirchliche Einrichtungen mit dem „Religionspädagogischen BildungsRahmenPlan“ fest, wie in Kindergärten religiöse Erziehungsmaßnahmen umgesetzt werden. Darin heißt es etwa, dass Feste wie Ernte-Dank, Martinsfeiern, Adventfeier überliefert und gefeiert werden sollten. Gerade das seien Momente, in denen Religion in ihrer schönsten Form für Kinder erfahrbar gemacht werden könne, heißt es darin.

Kinder im Kindergarten

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Kinder spielen

Resetar steht zu Nikolaus und Ostereiern

Solange sie für die Kinderbetreuung Verantwortung trage, solange habe der Nikolaus, das Ostereier-Suchen, aber auch das Laternenfest in den burgenländischen Kindergärten einen wichtigen und wesentlichen Schwerpunkt, sagte die zuständige Landesrätin Michaela Resetar (ÖVP) beim Symposium vor rund 450 KindergartenpädagogInnen.

Es werde nicht einfacher, aber es werde dramatisch erfüllender und schöner und bereichender, wenn es diese verschiedenen Kulturen gebe, sagte der Theologe mit Schwerpunkt interkulturelles Lernen, Karl-Richard Essmann. Im Fall Parndorf will Burgenlands Kindergarten-Inspektorin Kornelia Berlakovich nochmals vermitteln und Gespräche mit Kindergartenleitung und Eltern führen.