Im Gespräch: Manfred Kölly

Vor fünf Jahren schaffte Manfred Kölly mit seiner Liste Burgenland mit nur einem Mandat den Sprung in den Landtag. Ziel für die Wahl ’15 sind zwei bis drei Mandate. Die Liste tritt als „Bündnis Liste Burgenland“ gemeinsam mit dem Team Stronach an.

Es war Jörg Haiders Anziehung, die Manfred Kölly vor 20 Jahren in die Politik brachte. Kölly wurde einziger FPÖ-Bürgermeister des Burgenlands und Klubobmann der Freiheitlichen. Im Dezember 2006 wurde ein Geheimpapier zwischen Kölly und dem damaligen SPÖ-Geschäftsführer Georg Pehm öffentlich. Dieser Pakt sah vor, dass Kölly im Fall einer Wahlniederlage mit einem Geschäftsführerposten in einem landesnahen Unternehmen versorgt werden sollte.

Aus Partei ausgeschlossen

Bundesparteichef Heinz-Christian Strache warf Kölly daraufhin wegen „Postenschachers“ aus der FPÖ. Der Ausgeschlossene bleibt bis heute Bürgermeister von Deutschkreutz und gründet eine eigene Parteiliste, damals „Freie Bürgerliste“ genannt, später „Liste Burgenland LBL“.

Mit ihr zog Kölly vor fünf Jahren knapp in den Landtag ein. Eine einzige Wählerstimme entschied für ihn. Eine Forderung des Einzelkämpfers im Landtag hat sich durchgesetzt: Der Proporz im Burgenland ist abgeschafft worden - mehr dazu in Proporz ist abgeschafft. Manfred Kölly sieht das als Chance, nach der Wahl in die Regierung zu kommen.

Manfred Kölly

ORF

Manfred Kölly eröffnete den Reigen der Gespräche mit den Spitzenkandidaten

Zwei bis drei Mandate als Ziel

Manfred Kölly war als erster Spitzenkandidat für die Landtagswahl am Montag zu Gast im ORF-Burgenland-Radiostudio. Im Live-Gespräch mit Patricia Spieß bekräftigte er, dass er mit seinem Bündnis zwei bis drei Mandate schaffen wolle. Und am Tag nach der Wahl werde er gleich in Regierungsverhandlungen treten.

„Entscheiden tut jetzt einmal der Wähler am 31. Mai. Und dann schauen wir weiter. Und ich denke, dass ich mit allen kann. Nur der Landeshauptmannstellvertreter Steindl sollte sich endlich einmal dazu bekennen, dass er überhaupt Landeshauptmann werden will. Das hat er bis dato nicht gemacht“, so Kölly.

Mit Hilfe vom Team Stronach

Für Regierungsverhandlungen muss es das Bündnis Liste Burgenland aber erst einmal in den Landtag schaffen. Dafür hat Manfred Kölly Hilfe vom Team Stronach geholt. „Von der Liste Stronach sind Persönlichkeiten bei uns auf der Liste, die hervorragende Arbeit leisten. Ich bin überrascht, wie toll diese Personen sind, die gut unterwegs sind. Und ich glaube, wir werden auch einen tollen Erfolg einfahren“, sagt Kölly.

LBL will „Menschen persönlich ansprechen“

Nach eigenen Angaben verfügt die LBL über 270.000 Euro Budget für den Wahlkampf - mehr dazu in Wahlkampf der LBL. Man gebe sich eben bescheiden, sagt Kölly. Umso mehr müsse man die Menschen persönlich ansprechen und im ganzen Burgenland herumfahren. Termine im Südburgenland hätten ihm vor Augen geführt, dass die Politik dort versagt habe.

„Wenn man ins Südburgenland kommt - eine wunderschöne Gegend - leider ist die Armut am höchsten, Arbeitslosenzahlen sind am höchsten. Das Südburgenland ist sowieso benachteiligt worden, und da hätte man eigentlich vorsorglich schon vor Jahren aufpassen müssen, was hier im Südburgenland passiert.“ Als Beispiel nennt Kölly die Triumph-Pleite. 200.000 Euro vom Land für die Arbeitsstiftung seien viel zu wenig.