Winzer verwirren Traubenwickler

Der Traubenwickler ist der derzeit gefährlichste tierische Schädling im Weinbau. Den Winzern in Deutsch Schützen macht er derzeit besonders zu schaffen. Sie setzen bei der Bekämpfung des Traubenwicklers auf die so genannte Verwirrtechnik.

Seit Beginn der Karwoche sind die Winzer im Deutsch Schützener Weinberg (Bez. Oberwart) unterwegs, um präparierte Duftstreifen zwischen den Reben aufzuhängen. Pro Hektar werden 500 Stück angebracht. Damit werden die männlichen Traubenwickler-Schmetterlinge verwirrt, erklärt Christian Eitler von der Firma Biohelp.

„Bei Schmetterlingen ist es so, dass das Weibchen ein Pheromon abgibt und das Männchen diesem Pheromon nachfliegt und es so zur Paarung kommt. Wenn wir jetzt dieses Pheromon über den gesamten Weinberg verteilen, dann kann sich das Männchen nicht mehr orientieren, es kommt somit zu keiner Paarung und damit zu keinen Larven, die Schaden an den Trauben anrichten“, so Eitler.

Duftstreifen gegen Traubenwickler

ORF

Diese Duftstreifen verwirren den Traubenwickler.

Einfach aber wirkungsvoll

Diese Methode wirkt, das haben langjährige Versuche bereits bewiesen. Voraussetzung ist aber, dass die Duftstreifen großflächig verteilt werden. Deshalb werden die Duftstreifen im gesamten Weinbaugebiet Deutsch Schützen, das rund 80 Hektar umfasst, verteilt, erklärt der örtliche Weinbau-Obmann Christoph Wachter.

„Wir wollen mit der Natur arbeiten und das ist eine schonende Methode - man greift keine Bienen an. Es darf Leben sein im Weingarten. Es war ein einstimmiger Beschluss, diese Methode zu wählen“, so Wachter.

Im ersten Jahr belaufen sich die Kosten für die Duftstreifen pro Hektar auf rund 120 Euro. In den Folgejahren wird es billiger, weil man dann weniger davon braucht. Für Menschen ist der Duftstoff völlig unbedenklich.