Anhaltelager: Erinnern statt vergessen
Das Anhaltelager Frauenkirchen war im sogenannten „Schloss Frauenkirchen“ untergebracht, dem einstige Herrschaftstrakt eines Esterhazy’schen Meierhofes. Heute befinden sich in dem renovierten Barockschlössl die Handelsakademie und die Handelsschule.
Geschichte aufgearbeitet
Die Geschichte des Hauses beziehungsweise die des Lagers hat Autor und Historiker Matthias Lidy in seiner Diplomarbeit aufgearbeitet. „Ich habe selbst in diesem Gebäude meine Matura abgelegt. Es hat mich bestürzt, dass so wenig Wissen über dieses Lager, das eine irrsinnige Tragweite hatte, vorhanden ist“, so Lidy.
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Brutale Foltermethoden
Im Anhaltelager waren politische Gefangene aus dem Bezirk Neusiedl am See und Juden - vorwiegend aus Frauenkirchen - inhaftiert. „Den Juden wollte man mit brutalen Methoden unter Folter ihr Vermögen abpressen, sie also zur Unterschrift unter eine Verzichtserklärung nötigen. Und den politischen Häftlingen - allen voran die Vertreter des Ständestaates - wollte man zeigen, woher nun der Wind weht“, sagt Lidy.
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Erinnerung in Buchform
Die Diplomarbeit enthält Ausschnitte aus Polizeiakten und beklemmende Erinnerungen ehemaliger Inhaftierter. Zwei Monate nach der Einrichtung wurde das Anhaltelager Frauenkirchen geschlossen. Für die Nazis hatte es den Zweck erfüllt, das Burgenland war judenfrei, heißt es. Die Diplomarbeit über das Anhaltelager Frauenkirchen von Matthias Lidy soll als Buch erscheinen.