Polit-Streit wegen „Südburgenland-Manager“

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat am Mittwoch zum Rückzug Rudolf Luipersbecks als „Südburgenland-Manager“ Stellung genommen. Für Niessl habe die ÖVP diese „beste Lösung“ für das Südburgenland zerstört. Er hält weiter daran fest und macht dies zur Koalitionsbedingung nach der Wahl.

Die Stimmung zwischen den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP scheint derzeit sehr angespannt zu sein. Dass Rudolf Luipersbeck - ehemaliger Chef der Kurbad Tatzmannsdorf AG - nach massiver Kritik an seiner Bestellung als „Südburgenland-Manager“ einen Rückzieher machte, sei allein die Schuld der ÖVP, sagte Niessl heute bei einem Pressegespräch in Eisenstadt.

Niessl: „Letztklassige Vorgangsweise“

„Man interpretiert da etwas hinein, weil man sich nicht vorstellen kann, dass ein Mensch idealistisch fürs Land arbeiten will“, so Niessl. Das sei eine Vorgangsweise, die er verurteile. „Aus meiner Sicht ein schweres Foul an den Rudi Luipersbeck, ich verstehe ihn absolut. Da kann ich nur sagen, das ist letztklassig. Diese Vorgangsweise lehne ich ab, diese Vorgangsweise der ÖVP schadet dem Wirtschaftsstandort Südburgenland.“

Niessl machte den „Südburgenland-Manager“ für eine Regierungsbildung nach der Landtagswahl am 31. Mai auch zur Koalitionsbedingung: „Wer da dagegen ist, scheidet als Koalitionspartner aus.“

ÖVP spricht von parteipolitischen Interessen

Von der ÖVP meldete sich dazu Bundesrat und Bürgermeister von Bildein Walter Temmel zu Wort. Er wirft der SPÖ in einer Aussendung vor, dass es ihr bei der Bestellung des „Südburgenland-Managers“ nicht ums Südburgenland gegangen sei. Temmel sieht parteipolitische Interessen der SPÖ im Mittelpunkt. Die Aufgaben im Südburgenland könnten auch ohne Süd-Manager gelöst werden, so Temmel. „Wenn Landesrätin Dunst in den vergangenen 15 Jahren ihre Verantwortung ernst genommen und gute Arbeit für den Landessüden geleistet hätte, wäre die überfallsartige Präsentation eines zusätzlichen ‚Südburgenland-Managers‘ überhaupt nicht notwendig“, so Temmel.

Steindl hält sich bedeckt

ÖVP-Chef und Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl wollte auf Nachfrage zu der Causa am Mittwoch nichts sagen. Am Dienstagabend sagte er beim Neujahrsempfang der Industriellenvereinigung, er bedauere, dass Rudolf Luipersbeck in eine politische Diskussion hineingezogen wurde. Zu der Frage, ob man einen „Südburgenland-Manager“ überhaupt brauche, meinte Steindl: „Wir haben sieben Regierungsmitglieder, wir haben viele Organisationen, Institutionen. Wenn die alle dementsprechend gut arbeiten, kann man etwas bewegen.“

Link: