Kritik an „Südburgenland-Manager“

Am Wochenende hat Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) Rudolf Luipersbeck als „Südburgenland-Manager“ des Landes präsentiert und damit für eine Überraschung gesorgt. Kritik kommt von der ÖVP und auch die Opposition ist nicht begeistert.

Luipersbeck, als Vorstandsdirektor der Kurbad Tatzmannsdorf AG mittlerweile in Pension, will vorerst als „Südburgenland-Manager“ noch kein Interview geben. Er ersucht um Verständnis. Er wolle sich zuerst mit den Mitarbeitern des Regionalmanagement Burgenland (RMB) zusammensetzen, wie er sagt. Der 65-Jährige soll in seiner neuen Funktion auch mitreden, wenn es um die Verwendung von Fördergeld im Landessüden, ein Aufgabenbereich des RMB, geht - mehr dazu in Luipersbeck wird „Südburgenlandmanager“.

Rudolf Luipersbeck

ORF

Rudolf Luipersbeck

Landeshauptmann Niessl verweist darauf, dass Luipersbeck auf Vertragsbasis ohne Gehalt, ausschließlich auf Grundlage einer Aufwandsentschädigung arbeiten werde. Er soll dafür sorgen, dass das Südburgenland auch in Zukunft eine starke Dynamik behalte, sagt der Landeshauptmann.

ÖVP: „Kein Regierungsbeschluss, SPÖ-Alleingang“

Die kritische Reaktion der ÖVP: Es gebe keinen Regierungsbeschluss, die überhastete Bestellung sei nicht abgesprochen und werfe viele Fragen auf, sagt Landesgeschäftsführer Christian Sagartz. Bei diesen Fragen geht es um die Aufgaben für Luipersbeck, die Höhe der Aufwandsentschädigung und die Dauer des Vertrages. Sagartz spricht, „bei aller Wertschätzung für Luipersbecks bisherige Arbeit“, von einem „SPÖ-Alleingang“ und einem „mehr als durchsichtigen wahltaktischen Manöver in Richtung Landtagswahl“. Die ÖVP werde genau darauf achten, dass es zu keinem parteipolitsichen Missbrauch von Landes- und EU-Geld komme.

Opposition: „Postenschacher und Amterlverteilung“

Auch die Opposition reagiert mit Kritik. Ob „Postenschacher“ die Antwort auf regionalpolitische Versäumnisse sei, das fragt FPÖ-Landespartei- und Klubobmann Johann Tschürtz. Er meint, eine Schaffung immer neuer Versorgungsposten sei kein adäquater Ersatz für Unterlassungen das Südburgenland betreffend. Die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik, ist der Ansicht, dass es mehr um „Amterlverteilung für Parteifreunde“ gehe, als um aufrichtige Auseinandersetzung mit den Problemen der Menschen im Südburgenland. Manfred Kölly, Liste Burgenland, hält Luipersbeck persönlich zwar für einen „Top-Mann“, trotzdem sollte man Jüngere forcieren und nicht nur rein parteipolitisch agieren, meint Kölly.

Offizielle Präsentation am Samstag

Luipersbeck soll am kommenden Samstag in Oberwart offiziell als „Südburgenland-Manager“ präsentiert werden, heißt es aus dem Büro des Landeshauptmannes. Ein Regierungsbeschluss sei nicht erforderlich.