Rosalia: Bundesheer-Panzer im Einsatz
Gefrierender Nebel und Nieselregen ließen auch in den Nachtstunden auf der Rosalia zahlreiche Äste brechen und Bäume umstürzen - mehr dazu in Rosalia: 100 Bewohner sitzen fest und Vereiste Bäume: Familie räumt Haus. Mehrere Bewohner der Rosalia fanden bereits bei Verwandten Unterschlupf, rund 80 Menschen halten sich noch im Ortsteil Forchtenstein-Rosalia auf.
Auch Panzer musste mehrmals Halt machen
Das Bundesheer schickte einen Bergepanzer und einen Kipper-Lkw, um die Versorgung der Bewohner im Krisengebiet zu sichern und um in Notfällen die Betroffenen herausholen zu können. Die Soldaten und Feuerwehrleute brachten damit Lebensmittel zu den Bewohnern. Auch der Bergepanzer mit seinen 20 Tonnen Gewicht musste stellenweise Halt machen: Zweimal hätten so dicke Bäume die Straße blockiert, dass man absitzen und die Stämme durchschneiden habe müssen, sagte Johannes Welles, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Neustift-Rosalia.
ORF/Martin Ganster
„Die Bäume hängen ziemlich kopflastig, und durch das viele Eis wird es gefährlich“, beschrieb Offiziersstellvertreter Anton Schmidbauer die Situation an der L223: „Wenn jetzt noch der Wind dazukommt, dann ist es ganz tragisch.“
Landespressedienst
Appell: In Häusern bleiben
Es sei sehr wichtig, dass die Bewohner nicht auf die Straße gingen und auch kein Autofahrer versuche, in das betroffene Gebiet hinein- oder herauszufahren, sagte die Forchtensteiner Bürgermeisterin Friederike Reismüller. Denn die Lage sei noch gefährlicher als am Dienstag, es sei jetzt auch noch der Wind dazugekommen. Nicht einmal die Feuerwehr darf ins Krisengebiet.
Jürgen Karall von der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg rechnete auch am frühen Mittwochabend nicht mit einer Besserung der Lage in den folgenden Stunden. Es sei aber schwierig, die Lage einzuschätzen, weil ja schon einige Stunden Plusgrade reichen würden, um die Bäume von dem Eis zu befreien. Er persönlich rechne aber damit, dass man mit der Lage auf der Rosalia noch einige Tage beschäftigt sein werde, so Karall.
Hotline beim Feuerwehrhaus eingerichtet
Wer dringend Hilfe braucht, kann sich unter der Telefonnummer 02626/ 81416 an das Feuerwehrhaus in Neustift wenden, das rund um die Uhr besetzt ist. Am Donnerstag um 8.15 Uhr wird die nächste Sitzung der Einsatzkräfte stattfinden.
Bewohner: Kommunikation problematisch
Die Situation sei äußerst angespannt, sagte Michael Schreiner, ein ORF-Burgenland-Mitarbeiter, der auf der Rosalia wohnt. Es sei so viel Eis auf den Bäumen, dass die Äste im Zehn- bis Fünfzehn-Sekunden-Takt abbrächen. Er traue sich nicht einmal 50 Meter weit von seinem Haus weg, weil dort schon die Bäume begännen.
Doch die Leute seien von der Feuerwehr Neustift versorgt und nähmen alles entspannt, erzählte Schreiner. Ein wirkliches Problem sei die Kommunikation, denn das Festnetz funktioniere nur mit Strom und die Handyversorgung sei auf der Rosalia leider fast überhaupt nicht gegeben.
ORF
Bewohner eineinhalb Stunden ohne Strom
Die Bewohner des im wegen der Gefahr durch vereiste Bäume derzeit abgeschnittenen Ortsteiles Forchtenstein-Rosalia waren in der vergangenen Nacht auch erneut mit einem Stromausfall konfrontiert. Es habe von 23.00 Uhr bis 0.30 Uhr keinen Strom auf der Rosalia gegeben, sagte Michael Sauerzapf von der Feuerwehr Neustift an der Rosalia am Mittwochmorgen.
Einige Bäume drohten auf Stromleitungen zu fallen. Daher gibt es seit 13.00 Uhr eine Stromabschaltung, die rund 30 Häuser im Bereich des Feuerwehrhauses Rosalia betrifft. Es wird versucht, die Leitungen freizuschneiden.
ORF
Auch Geschriebenstein gesperrt
Zu Mittag wurde auch eine zweite Straßensperre im Burgenland wegen vereister, umstürzender Bäume verhängt: Die Straße von Landsee in Richtung Wiesmath wurde bis zur niederösterreichischen Landesgrenze gesperrt. Am Mittwochabend ab 18.00 Uhr wurde dann auch noch die B56, die Geschriebenstein-Straße wegen umgestürzter Bäume gesperrt.