Schattendorf: Streit um Wasserverbandbeitritt

Loipersbach und Schattendorf treten dem Wasserverband Wulkatal bei und schließen nächstes Jahr ihre gemeinsam betriebene Kläranlage in Schattendorf (Bez. Mattersburg). Darüber gab es in der Gemeinde politische Diskussionen.

Die Schattendorfer Kläranlage ist veraltet - eine Sanierung hätte mit 1,7 Millionen Euro deutlich mehr gekostet als ein Anschluss an den Abwasserverband Wulkatal. Dieser koste beide Gemeinden zusammen nur 1,3 Millionen Euro, sagte der Schattendorfer Bürgermeister Johann Lotter (SPÖ). Im Gemeinderat stimmten jedoch FPÖ und ÖVP gegen die Maßnahme.

ÖVP-Gemeindevorstand Christian Schuh kritisiert, dass mögliche Alternativlösungen gar nicht geprüft worden seien. Man hätte zum Beispiel auch die Kooperation mit der Stadt Sopron prüfen können, da dies eventuell technisch leichter realisierbar wäre, als der Weg nach Wulkaprodersdorf - denn nach Ungarn würde das Wasser bergab rinnen und nach Wulkaprodersdorf müsse es gepumpt werden, meinte Schuh.

Wasserverband Wulkatal

ORF

Die Schattendorfer Kläranlage

Wasserverband Wulkatal

ORF

SPÖ Schattendorf beschloss Beitritt alleine

Der Schattendorfer SPÖ-Bürgermeister Johann Lotter sieht hingegen bei einer Zusammenarbeit mit Sopron die Rechtssicherheit in Gefahr. „Wir wissen, was derzeit in Ungarn passiert, nämlich Grundenteignungen. Wir haben gesagt, dass wir das Risiko nicht eingehen. Wir glauben, der Beitritt zum Wasserverband Wulkatal ist nachhaltiger“, so Lotter.

Nun hat die Schattendorfer SPÖ den Beitritt zum Wasserverband Wulkatal mit ihrer Mehrheit alleine beschlossen - in Loipersbach war die Abstimmung im Gemeinderat einstimmig. Zunächst wird ein etwa vier Kilometer langer Kanal in die nächste Verbandsgemeinde Baumgarten gebaut. Voraussichtlich ab Ende 2015 werden auch die Abwässer aus Loipersbach und Schattendorf in der Kläranlage in Wulkaprodersdorf behandelt.