Ärztegehälter: Protest hat gewirkt

Mit 1. Jänner dürfen Spitalsärzte nur mehr 48 Stunden pro Woche arbeiten. Mit dem neuen Arbeitszeitgesetz verlieren die Ärzte aber auch ein Viertel ihres Einkommens - jetzt springt aber das Land in die Bresche und gleicht kurzfristig diese Lohnverluste aus.

500 Spitalsärzte sind im Burgenland vom neuen Arbeitszeitgesetz betroffen, das die EU vorschreibt. Demnach dürfen Ärzte nur mehr 48 Wochenstunden arbeiten, verdienen aber in der Folge auch deutlich weniger als bisher, wo bis zu 72 Wochenstunden möglich waren. Jetzt werden diese Lohnverluste - es geht um ein Minus von 20 bis 28 Prozent - kurzfristig vom Arbeitgeber, der Krages, ausgeglichen, und zwar so lange, bis ein neues Grundgehalt für Ärzte ausverhandelt ist.

Im Dezember beginnen diese Gehaltsverhandlungen und sie sollen an die gesamte Ostregion angepasst werden. Hintergrund ist, dass immer mehr Ärzte bereit sind, in die Nachbarbundesländer abzuwandern, sagte Ärztekammer-Präsident Michael Lang. Er forderte marktkonforme Gehälter für Ärzte. „Es ist eine Schande, wenn der Arzt herüben weniger bekommt, als drüben. Es geht nicht um Prozente. Es geht um den realen Lohn, um den Vergleich mit der Begleitmusik“, so Lang.

Peter Rezar

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Keinen Wettbewerbsnachteil haben

Der Zentralbetriebsratsobmann der Krages, Heinz Kulovits, formulierte seine Forderung für die Gehaltsverhandlungen der Ärzte so: Man wolle nicht schlechter sein, als der Beste in der Ostregion. „Es gibt natürlich die Steiermark, Niederösterreich und Wien - Das sind unsere angrenzenden Bundesländer. Wir wollen nicht, dass wir schlechter sind als die anderen, um letztlich hier keinen Wettbewerbsnachteil zu haben“, so Kulovits.

Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ) will den Ärzten auf jeden Fall entgegenkommen, schließt aber Gehälter wie in Westösterreich jetzt schon aus. „In Vorarlberg und Tirol gibt es die Lohnniveauebenen der Bundesrepublik Deutschland oder der Schweiz. Die haben wir in Ostösterreich nicht“, so Rezar.

Peter Rezar

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Verhandlungen über Gehaltsschema

Am 2. Dezember wird zum ersten Mal über das neue Gehaltsschema für Ärzte verhandelt, spätestens bis zum Sommer soll es eine Einigung geben.