ÖGB & AK fordern weiter Steuerreform

ÖGB und AK machen weiter Druck in Sachen Steuerreform und legten ein Steuersenkungsmodell vor. Es soll eine Entlastung von insgesamt sechs Milliarden Euro bringen. Der ÖVP-Arbeitnehmerbund (ÖAAB) legte ein eigenes Modell vor.

Mehr Netto vom Brutto ist das Ziel - und zwar für alle, vom Kleinverdiener bis zum Spitzenverdiener. Die Entlastung im Gesamtausmaß von sechs Milliarden Euro soll mit Maßnahmen gegen Steuerbetrug, nicht näher beschriebenen Reformen und Vermögenssteuern gegenfinanziert werden.

„Wollen für Steuergerechtigkeit sorgen“

Für ÖGB-Landessekretär und AK-Vizepräsident Gerhard Michalitsch eine klare Sache: „Als man die Erbschafts- und Schenkungssteuer abgeschafft hat, hat auch niemand nach einer Gegenfinanzierung gefragt. Wir sind dazu da, um die Arbeitnehmer in diesem Land zu vertreten und für sie mehr Steuergerechtigkeit zu erwirken. Das erwirken wir durch zwei Dinge: einerseits dadurch, dass das Lohnsteuer-Modell gerechter wird, dass wir statt drei Stufen jetzt sechs Stufen einführen wollen und andererseits dadurch, dass das gesamte Steuersystem gerechter wird. Derzeit bezahlen nämlich fast nur die Arbeitnehmer in diesem Land Steuer.“ Das ÖGB-Modell werde übrigens von den Christgewerkschaftern im ÖGB mitgetragen, so Michalitsch.

Eigene Vorschläge von ÖVP-Arbeitnehmerbund

Der ÖVP-Arbeitnehmerbund hingegen präsentierte am Dienstag eigene Vorschläge zur Steuerentlastung und lehnt Vermögenssteuern ab. „Wir müssen Spielraum für eine Steuerreform ausgabenseitig schaffen, nicht durch neue Steuern“, sagt der neue ÖAAB Landesobmann Bernhard Hirczy. Der Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland Peter Nemeth sagt: „Steuerliche Entlastung ja, aber nicht durch Eigentumssteuern.“ Solche Steuern wären schlicht und einfach Gift für Wachstum, Standort und Beschäftigung.