Mord in Oberwart

Viele offene Fragen gibt es nach einer Bluttat in Oberwart. Eine 36-jährige Frau wurde Freitagvormittag - offenbar erstochen - in einer Wohnung aufgefunden. Die Hintergründe des Gewaltverbrechens liegen noch im Dunkeln. Die Polizei schließt eine Beziehungstat nicht aus.

In einer Wohnung im Stadtzentrum wurde knapp vor 10.00 Uhr die Leiche der Frau von ihren Verwandten entdeckt. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Sie soll mit einem Messer ermordet worden sein, was die Polizei weder dementiert noch bestätigt. Der Tatort im Stadtzentrum von Oberwart wurde von der Polizei großräumig abgesperrt. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, bestätigte der Leiter des Landeskriminalamtes, Oberst Rainer Erhart.

„Intensive“ Fahndung

„Nach der Auffindung der getöteten Person - es steht derzeit fest, dass tatsächlich ein Gewaltdelikt vorliegt - wurden die polizeilichen Ermittlungen eingeleitet. Wir suchen mit entsprechenden Fahndungsmaßnahmen sehr intensiv nach dem Lebensgefährten der Frau. Wir glauben, dass er die Schlüsselperson ist, um weitere Auskünfte zu erteilen. Ob es sich um ein Beziehungsdrama handelt, kann ich noch nicht sagen“, sagte Erhart.

„Wir sind noch mitten in der Tatortarbeit und warten auf das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Obduktion, um feststellen zu können, wie der Tod zustande kam. Gleichzeitig müssen alle Ermittlungen im Umfeld des möglichen Täters und des Opfers durchgeführt werden. Dann haben wir ein rundes Bild und können der Staatsanwaltschaft berichten“, so Erhart. Auch die Tatwaffe konnte bisher nicht sichergestellt werden.

Großfahndung im Raum Oberwart

Die ermordete Frau ist auch Mutter, sie hinterlässt einen 14-jährigen Sohn. Die Angehörigen der 36-Jährigen werden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die betreffende Wohnung gehört dem 42-jährigen Lebensgefährten der Frau. Nach ihm wird gefahndet. Der Mann fährt einen silbernen Pkw der Marke Skoda Octavia mit dem Kennzeichen OW-77LF (A). Die Polizei bittet um Hinweise.

Entsetzte Nachbarn

ORF-Burgenland-Reporter Kurt Krenn sprach mit Gerda Halper, sie wohnt gleich neben dem Tatort. "Ich habe das erst am Vormittag erfahren. Ich war gegen 8.30 Uhr bei meiner Freundin nebenan, da war noch alles in Ordnung. Um 9.30 Uhr war ich nochmals kurz bei der Freundin, da war auch noch alles gut. Um 10.30 Uhr war dann schon die Polizei da. Von Beziehungsproblemen habe ich nichts gehört. Ich habe das Opfer und ihren Lebensgefährten gekannt. Sie war eine ruhige Person. Er war irgendwie eigenartig. Dass so etwas passiert, ist für alle hier ein Schock“, so die Nachbarin.