Prikoszovits bittet Papst um Entpflichtung

Der frühere Dompfarrer von Eisenstadt, Josef Prikoszovits, wird noch im Juli beim Papst um die „Entpflichtung“ vom priesterlichen Dienst ansuchen. Er wird somit nicht mehr als Pfarrer tätig sein.

Als Prikoszovits mit September 2013 seine Ämter als Dompfarrer niederlegte, sorgte das für große Aufregung in der Diözese Eisenstadt. Als Grund nannte Prikoszovits Probleme mit dem Zölibat - mehr dazu in Dompfarrer Prikoszovits zurückgetreten. Er nahm sich ein Jahr Auszeit, ein Sabbatjahr, in dem er seine Zukunft klären wollte.

Glockenweihe in Eisenstadt

ORF

Eisenstädter Dom

Nicht mehr Pfarrer

Jetzt, noch vor Ablauf des Sabbatjahres, lässt der frühere Dompfarrer wieder aufhorchen. In einem Schreiben an Freunde und Wegbegleiter teilte er mit, dass er noch im Juli beim Papst um die „Entpflichtung von seinem priesterlichen Dienst“ bitten werde. Das heißt, er wird nicht mehr als Pfarrer tätig.

Prikoszovits übernimmt Schulpastoral

Seine Berufung will Prikoszovits nun in einem anderem Bereich leben, wie er schrieb: Ab September übernimmt er bei der Vereinigung der Ordensschulen Österreichs die Agenden der Schulpastoral. Neuer Dompfarrer in Eisenstadt wird mit 1. November Pater Erich Bernhard vom Kalansantiner-Orden - mehr dazu in Pater Erich ist neuer Dompfarrer von Eisenstadt.

Josef Prikoszovits

Josef Prikoszovits

Josef Prikoszovits

Kirchenexperten: Ungewöhnlich und rätselhaft

Ungewöhnlich und rätselhaft - so nannten Kirchenrechtsexperten die Formulierung, die der frühere Dompfarrer von Eisenstadt bei seinem Rücktritt wählte: Eine Entpflichtung vom priesterlichen Dienst bedeutet nämlich keine Rückversetzung in den Laienstand. Die Entpflichtung vom priesterlichen Dienst sagt aus, dass Prikoszovits vom Zölibat befreit wird - demnach könnte er also auch heiraten, meinen Kirchenrechtler.

Dem widerspricht aber eindeutig, dass Prikoszovits nicht klar und deutlich um die Rückversetzung in den Laienstand ansuchen will. Ob die Kirche damit dem früheren Dompfarrer einen Sonderstatus zugestehen will, ist unklar.

Bischof wünscht Prikoszovits alles Gute

In einer Presseaussendung der Diözese Eisenstadt vom Freitagnachmittag hieß es, Prikoszovits habe in einer Vorabinformation an den Generalvikar der Diözese, Martin Korpitsch, mitgeteilt, dass er mit Herbst 2014 eine Anstellung im Bereich der Vereinigung der Ordensschulen Österreichs annehmen wolle.

Es gebe aber noch keinen Termin hinsichtlich der von Prikoszovits bereits in Vorgesprächen mit der Diözesanleitung angekündigten Laisierungsbitte an den Papst. „Bischof Zsifkovics und die Diözese Eisenstadt wünschen Josef Prikoszovits in jedem Falle alles Gute auf seinem weiteren Weg, wofür immer er sich auch entscheiden mag “, so die Presseaussendung.