Die Geschichte der Palmkätzchen
Im Burgenland sind Palmkätzchensträuche vielerorts zu finden. Sie sprießen bereits zeitig im Frühjahr und gelten als eine der ersten Bienennahrungen. Palmkätzchen werden bei uns statt der in Israel üblichen Palmwedel am Sonntag vor Ostern zum Segnen in die Kirche getragen und dann mit nach Hause genommen, um Schutz für Haus, Feld und Flur während des ganzen Jahres zu bringen.
Brauch von Papst Gregor dem Großen
„Der Brauch mit den Palmkätzchen, wie ihn wir vollziehen, geht zurück auf Papst Gregor den Großen. Seit dieser Zeit gibt es auch Palmprozessionen und seit dem gibt es auch die Palmkätzchen in unserer Tradition“, erklärt Christian Graf, Diakon in Illmitz.
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Große Tradition am Land
Vor allem auf dem Land haben Palmprozessionen eine große Tradition. Oft werden hier die geweihten Palmkätzchen auch auf das Feld getragen und in die Erde gesteckt, um eine gute Ernte zu erbitten. „Nach dem Palmsonntag sind wir immer hinausgefahren und haben Palmkätzchen in die Erde gesteckt. Und dann sagten wir den Spruch auf ‚Gott schütze und segne dieses Feld und lasse die Früchte gedeihen‘. Auch im Haus haben wir die Palmkätzchen immer ans Kreuz gesteckt, auch um Segen für die Tiere im Stall zu erbitten“, erzählt Johann Thürnbeck aus St. Andrä.
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Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die in der lutherischen Kirche auch „Stille Woche“ genannt wird. In den meisten burgenländischen Haushalten werden in der Karwoche auch Osterbäume aus Palmzweigen gebunden und aufgestellt. Alles wird in der Karwoche für das große Fest der Auferstehung vorbereitet.