Schüler haben wenig Interesse an Russisch

Das Interesse an der russischen Sprache ist in den burgenländischen Schulen zurückgegangen. Gerade mal 100 Schüler lernen heute Russisch im Burgenland. Dabei steigt im Tourismus und in der Wirtschaft die Nachfrage nach Mitarbeitern mit Russischkenntnissen.

Nur mehr 100 Schüler lernen derzeit Russisch an den Gymnasien Mattersburg und Eisenstadt. „Ich finde Russisch ist eine schöne Sprache. Ich habe mich eigentlich dafür entschieden, weil Französisch für mich nicht in Frage gekommen ist“, so Schülerin Viktoria Bauer aus Mattersburg. „Es ist eine sehr interessante Sprache und ich glaube, dass man auch damit sehr gute Berufsaussichten hat“, meinte Sebastian Denk aus Marz.

„Das Problem besteht erst seit den letzten zehn Jahren, da immer mehr Sprachen angeboten werden. Spanisch bommt zum Beispiel derzeit“, sagte Irmgard Drexler, Russisch-Professorin am BG-Mattersburg. Dabei wird mit unverbindlichen Übungen für jüngere Schüler versucht, das Interesse an dieser boomenden Wirtschaftssprache zu wecken.

Schüler, Russisch

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Landesschulrat will Russisch schmackhaft machen

Auch der Landesschulrat hat großes Interesse, Russisch als Fremdsprache an den Schulen zu erhalten - immerhin 280 Millionen Menschen sprechen Russisch. „Wir möchten auch in den Schulen Persönlichkeiten aus der Wirtschaft einladen, die mit der russischen Sprache viel Erfolg in ihrem Beruf gehabt haben und so den Schülern zeigen, wie wichtig die Sprache für die Wirtschaftsbeziehungen ist“, so AHS-Landesschulinspektor Jürgen Neuwirth.

Eine Burgenländerin, die Russisch täglich in ihrem Beruf braucht, ist Vera Scheiber. Die 52-jährige Rechtsanwältin in Wien hat fast ausschließlich russische Klienten. Auch sie hat Russisch in der Schule im Burgenland gelernt. „Ich würde unbedingt dazu raten, weil viele Unternehmen heute die Kenntnis einer slawischen Sprache verlangen, insbesondere Russisch“, meinte die Rechtsanwältin.

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Russisch boomt in Westösterreich

Anders als im Burgenland bommt Russisch an vielen Gymnasien in Westösterreich. „Dort werden Leute mit Russischkenntnissen sehr gesucht. Bei uns im Burgenland ist man leider noch nicht so weit, wir müssen erst auf den Zug aufspringen“, so Russisch-Professorin Drexler.

Den Vorwurf, dass Russisch besonders schwer sei, ließ die erfahrene Professorin nicht gelten. „Wenn man Vokabel und Grammatik lernt und sich mit der Sprache beschäftigt, kann man jede Sprache lernen“, so Drexler. An der Fachhochschule Eisenstadt übrigens besteht großes Interesse an Russisch.