Schutz für die Ährenmaus

Die Ährenmaus steht auf der roten Liste, sie ist also vom Aussterben bedroht. Die rund acht Zentimeter große Maus kommt unter anderem in der Region rund um Podersdorf vor. Eine Studie und Schutzmaßnahmen sollen den Bestand sichern.

Die Ährenmaus unterscheidet sich optisch kaum von der gewöhnlichen Hausmaus, ihr Lebensstil ist aber ein ganz anderer. Ährenmäuse leben während der kalten Jahreszeit in Gruppen zusammen. Die Ährenmaus kann bis zu sieben Mal pro Jahr zwischen zwei und elf Junge bekommen.

Ährenmaus

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Oberirdische Vorratshügel

Die Tiere verbringen den Winter in Erdbauten unter einem mit Erde abgedeckten Vorratshügel, der bis zu 40 Zentimeter aus der Erde ragt. In diesen Hügeln sammeln sie bereits ab dem Spätsommer verschiedene Samen und Blütenköpfchen, die ihnen während des Winters als Nahrung dienen, erklärt die Wissenschafterin Barbara Herzig.

„Die Ährenmaus ist wirklich ein Sonderfall, denn sie die Tiere sind die einzigen Mäuse, die oberirdische Vorratshügel bauen. Daher ist auch die Verbreitung relativ gut zu kontrollieren, weil diese Hügel ab etwa September bis in den Winter hinein gebaut werden“, erklärt Herzig.

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Aktivität statt Winterschlaf

„Die Ährenmaus ist kein Winterschläfer, wie wir es zum Beispiel vom europäischen Ziesel kennen, sondern sie zehren eben von ihrem Vorratsspeicher. Ist die Schneedecke nicht zu dick, finden sie auch anders Nahrung. Es ist ein aktives Tier, das unterirdisch im Bau lebt und eben vom Vorratsspeicher lebt“, erklärt Zoologin Elke Schmelzer.

Im Burgenland sind diese Hügel auf Flächen zu finden, die reich an Sämereien sind - wie etwa Wildäcker, abgeerntete Getreide- und Sonnenblumenfelder, manchmal auch auf Rübenfeldern und frisch angelegte Windschutzgürtel. Ährenmäuse sind niemals in Gebäuden zu finden.

Ährenmaus

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Bestand ist gut

Besonders gut sind die Hügel der Ährenmaus auf einem Feld zwischen Frauenkirchen und Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) zu sehen. Hier scheinen sich die Winzlinge, die nur zirka 16 Gramm leicht sind und etwa acht Zentimeter messen, wohl zu fühlen.

„Der Ährenmaus geht es wider unserem Erwarten offenbar gut. Sie hat sich in den letzten Jahren über das nordöstliche Burgenland hinaus bis nach Niederösterreich ausgebreitet“, so Wissenschafterin Barbara Herzig.

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Informationen bringen Schutz

„Diese Maus ist ein wichtiger Kulturlandschaftsbewohner, der nur in einem kleinen Eckchen in Österreich vorkommt. Und es ist auch wichtig für die Artenvielfalt, dass man viel über die Arten weiß, um sie auch schützen zu können“, sagt Zoologin Elke Schmelzer.

Im Rahmen einer Studie wurde das Ährenmaus-Vorkommen im Bezirk Neusiedl am See untersucht. Man will genau erfassen, wieviele kleine Nager es noch gibt und welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, um das Aussterben des Tierchens zu verhindern.