Aufregung um Gesundheitsakt ELGA

Der Elektronische Gesundheitsakt ELGA sorgt für Diskussionen. Nach wiederholt geäußerten Bedenken von Datenschützern und Ärzten will nun eine Fraktion in der Ärztekammer den Patienten empfehlen, sich von ELGA abzumelden.

Wer sich online vom Elektronischen Gesundheitsakt abmelden will, benötigt dafür eine Bürgerkarte oder eine Handysignatur. Daher wählen die meisten den Weg über das Abmeldeformular, das bisher schon Tausende Male heruntergeladen wurde. Doch die Empfehlung, sich von ELGA abzumelden, sei keine offizielle der Ärztekammer, sagte der Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland, Michael Schriefl. Sie komme von einer Fraktion, nämlich vom Hausärzteverband.

Ärztekammer kritisiert fehlende Suchfunktion

Doch auch die Ärztekammer will ELGA in der zurzeit geplanten Form nicht akzeptieren. Leider stünden nicht alle Patientendaten zur Verfügung, so Schriefl. In erster Linie würden einmal nur Spital-Entlassungsbriefe hineingestellt und dann auch andere Befunde. Was fehle, sei eine entsprechend gute Suchfunktion.

Rezar sieht nur Vorteile

Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ) sieht im Elektronischen Gesundheitsakt hingegen nur Vorteile. Man habe damit schneller einen umfassenden Überblick und könne die Patienten rascher therapieren, sagte Rezar. Er vermute, die Ärzteschaft sei vor allem deshalb gegen ELGA, weil sie Mehraufwand befürchte. Das solle man offen ansprechen und diskutieren, wie man das abgelten könne, so Rezar.

Doch wer - wie die Datenschützer - Missbrauch befürchtet hat ohnehin noch Zeit sich von ELGA abzumelden. Mit Daten gefüllt wird der Gesundheitsakt nämlich frühestens in einem Jahr, bis dahin ist ELGA nicht mehr als eine Internet-Seite.