Neusiedl: Diskussion über Schuldenstand

Versinkt die Stadtgemeinde Neusiedl am See im Schuldenchaos? Die Opposition befürchtet genau das und spricht von bis zu 40 Millionen Euro Schuldenstand. Am Montag gibt es eine Krisensitzung.

Volksschule und Kindergarten in Neusiedl am See sollten längst saniert werden, doch die Stadtgemeinde darf keine neuen Haftungen übernehmen. Die Gemeindeabteilung des Landes verweigert ihre Zustimmung, da die die Finanzlage von Neusiedl zu prekär sei. Besonders dramatisch ist das für den Klosterkindergarten. Dort wurde nämlich voreilig bereits das Heizhaus weggerissen. Nun wurde der Kindergarten an das Fernwärmenetz angeschlossen, damit die Kinder auch ohne Sanierung nicht frieren müssen.

Lentsch: Kein Interview zu Schuldenstand

Rund 30 Millionen Euro Schulden haben die Stadtgemeinde Neusiedl am See und ihre beiden Tochtergesellschaften Freizeitbetriebe und Infrastruktur-Verein. Die von der Opposition kolportierten 40 Millionen schließen auch diverse Haftungen mit ein. Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP) will zum aktuellen Stand kein Interview geben. Das Sanierungskonzept sei noch nicht fertig und während der Arbeit daran sei Verschwiegenheit vereinbart. Den rekordverdächtigen Schuldenstand führt er zum Großteil auf die immensen Kosten des Hallenbades zurück.

Hallenbad könnte zugesperrt werden

Eine Schließung steht im Raum. Das brächte 1,5 bis zwei Millionen Euro pro Jahr, genau jenen Betrag, den Neusiedl am See einsparen muss. Am Montag gibt es eine Krisensitzung im Landhaus. Dabei dürfte die Stadtgemeinde eine finanzielle Beteiligung des Landes an den Hallenbad-Kosten vorschlagen, andernfalls könnte das Bad tatsächlich zugesperrt werden. Immer wieder für Aufregung sorgt in Neusiedl auch die Tatsache, dass die Steuerberatungskanzlei des Bürgermeisters die beiden Tochtergesellschaften der Stadtgemeinde berät. Zumindest die Opposition sieht hier eine Unvereinbarkeit.

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