Seebahn: Ungarischer Teil vor Verkauf

Die Neusiedler Seebahn zwischen Neusiedl am See und dem ungarischen Fertöszentmiklos ist in den vergangenen Jahren auf österreichischer Seite groß ausgebaut worden. Den ungarischen Streckenteil wollen Land Burgenland und Republik Österreich nun aber verkaufen.

Der ungarische Streckenteil von der Staatsgrenze bei Pamhagen und bis zum Bahnknoten Fertöszentmiklos ist in denkbar schlechtem Zustand. Abgesehen von der Elektrifizierung wurde hier nicht viel investiert. Gefahren wird mit höchstens 60 km/h. Deshalb haben Land und Bund diese 13 Streckenkilometer EU-weit zum Verkauf ausgeschrieben. Der Grund: Ungarn bekäme eine Streckensanierung mit bis zu 80 Prozent von der EU gefördert, sagt der Geschäftsführer der Nuesiedler Seebahn, Gerhard Gürtlich.

Raaberbahn ist einziger Interessent

Einziger Interessent ist die Raab-Ödenburg-Ebenfurther-Eisenbahn, die schon jetzt den Betrieb auf der Neusiedler Seebahn von Neusiedl am See über Pamhagen nach Fertöszentmiklos abwickelt. Die Übernahme auch der Infrastruktur knüpft die Raaberbahn aber an Bedingungen. „Wir brauchen eine Garantie für eine Finanzierung dieser Streckensanierung. Es geht da um einen Betrag von zumindest zehn Millionen Euro“, sagt der stellvertretende Generaldirektor der Raaberbahn, Csaba Szekely.

Demnächst beginnt die Intensivphase der Verhandlungen zwischen Land, Bund, dem ungarischen Staat und der Raaberbahn. Diese beabsichtigt, den ungarischen Streckenteil der Neusiedler Seebahn auf 100 km/h zu beschleunigen und in Fertöszentmiklos bessere Anschlüsse in Richtung Sopron, Györ und Budapest anzubieten. Mittelfristig angedacht sind für Touristen Wochenendzüge rund um den Neusiedler See und für Pendler Eilzüge mit nur gut einer Stunde Fahrzeit zwischen Pamhagen und Wien.