Vorbild: Badersdorf ist schuldenfrei

Die Gemeinde Badersdorf im Bezirk Oberwart ist schuldenfrei. Nicht nur das: Die Kleingemeinde mit moderner Infrastruktur verfügt über einen satten Finanzpolster. Daher sind auch die Kommunalabgaben relativ niedrig, die Lebensqualität dafür hoch.

Badersdorf ist eine kleine 300 Einwohner-Gemeinde. Ein Gasthaus, ein Kaffeehaus und eine Dorfgreißlerei sorgen für die Nahversorgung. Vor 20 Jahren hat sich Badersdorf mit Erfolg von der Gemeinde Kohfidisch getrennt. Die Gemeinde Badersdorf liegt österreichweit - was die Kreditwürdigkeit betrifft - auf Platz zwei. Das Wort Schulden ist für die Badersdorfer Gemeindevertretung ein Fremdwort.

„Die Gemeinde Badersdorf hat eigentlich keine Schulden. Wir haben nur einen Kredit für den Kanalbau. Dieser finanziert sich durch die Kanalbenützungsgebühren von selbst. Die Gemeinde Badersdorf hat derzeit 400.000 Euro Rücklagen auf der Bank“, so Franz Heiden, der Bürgermeister von Badersdorf (ÖVP).

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Schlanke Verwaltung

Möglich sei das durch eine schlanke Verwaltung, außerdem wird jedes Projekt auf seine Sinnhaftigkeit hin überprüft, sagte der Bürgermeister. In Badersdorf werden nahezu alle Gemeindeprojekte ohne Kredite finanziert. Die Infrastruktur der Kleingemeinde kann sich dennoch sehen lassen.

„Wir haben seit 1993, das war das Jahr der Trennung, den Ortskanal neu errichtet. Wir haben ein neues Gemeindehaus gebaut und ein Altstoffsammelzentrum errichtet. Wir haben sämtliche Straßen im Ort neu errichtet. Auch der Kirche haben wir eine Million Schilling an Zuschüssen für die Renovierung gegeben“, so Heiden.

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Schotterwerk in Badersdorf

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Aloisia’s Mehlspeiskuchl

30 Arbeitsplätze, niedrige Gemeindeabgaben

In Badersdorf gibt es rund 30 Arbeitsplätze. Die größten Betriebe sind Aloisia’s Mehlspeiskuchl und ein Schotterwerk. Von der positiven Finanzentwicklung der Gemeinde profitiert auch die Bevölkerung.

„Wir haben sehr niedrige Gemeindeabgaben. Wir haben seit 1993 keine Gebühren für Badersdorf erhöht, im Gegenteil, wir haben die Kanalbenützungsgebühr schon einmal gesenkt“, so der Bürgermeister. Das nächste Großprojekt, das ansteht, ist ein Hochwasserschutzdamm. Geschätzte Kosten: 400.000 Euro, 30 Prozent davon muss die Gemeinde finanzieren. Für Badersdorf ist das nahezu eine finanzielle Kleinigkeit.