Zölibat: Zsifkovics offen für Diskussion

Man kann über den Priesterzölibat diskutieren, er ist kein Dogma - mit dieser Aussage hat der designierte Staatssekretär im Vatikan Pietro Parolin für Aufsehen gesorgt. Auch der burgenländische Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zeigt sich für eine Diskussion darüber offen.

Priestermangel und eine neue Führungsmannschaft scheinen in der katholischen Kirche für einen neuen Ton zu sorgen: Denn Diskussionsbereitschaft zum Thema Zölibat, also über die aus religiösen Gründen gewählte Ehelosigkeit, war in den vergangenen Jahren aus Rom nicht zu erkennen - auch wenn sie gerade von Reformern in der katholischen Kirche immer wieder nachdrücklich eingefordert wurde.

Auf Linie Roms

Burgenlands Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hat mit dieser neuen Entwicklung kein Problem, er vertritt in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem ORF Burgenland ganz die neue Linie Roms: Dass der Zölibat kein Dogma sei, sei ja nichts Neues. Daher könne, ja solle man darüber diskutieren.

Zsifkovics betont aber auch, dass der Zölibat in der Kirche eine lange, bedeutende Tradition sei und man sich von einer Abschaffung nicht die Lösung aller Probleme versprechen dürfe. Der Bischof gesteht allerdings zu, dass der Zölibat nicht für jedermann geschaffen sei und sich Priester gerade dann dem Ruf der Heuchelei aussetzen, wenn sie den Zölibat in ihrem Privatleben nicht einhalten können.

„Geduld ist angesagt“

Für den Bischof ist daher ein Sowohl-als-Auch vorstellbar: Die Kirche stehe treu zu ihrem Gründungsauftrag, wenn sie den Zölibat als besondere Lebensweise Jesu hochhalte und schütze und andererseits aber Zitat „diese Lebensweise niemandem leichtfertig zumutet, der sie nicht erfüllen kann.“ Doch wie es mit dem Zölibat weitergehen soll, muss für Zsifkovics auf Ebene der Weltkirche geklärt werden und er meint abschließend: „Geduld ist jedenfalls angesagt.“