Prozess: Energie Burgenland gegen Simandl

Im Zivilrechtsprozess gegen den früheren BEGAS-Direktor Rudolf Simandl gab es am Dienstag in Eisenstadt eine erste Verhandlungsrunde. Die Energie Burgenland, als BEGAS-Rechtsnachfolgerin, klagte Simandl auf Rückzahlung von 2,8 Millionen Euro für eine ausbezahlte Pension.

Rund 1,5 Millionen Euro wäre Rudolf Simandl bereit an die Energie Burgenland zu zahlen. Also zirka die Hälfte der Summe, die die Energie Burgenland von ihm fordert. Dieses Vergleichsangebot machte am Dienstag Simandls Anwalt Ingo Kapsch.

Die Anwältin der Energie Burgenland Helena Marko lehnte ab. Und zwar mit dem Hinweis, sie habe keinen Auftrag, einen Vergleich zu akzeptieren. Die Verhandlungsrunde am Dienstag dauerte eineinhalb Stunden. Die Richterin sondierte die Möglichkeiten für einen Vergleich, um ein möglicherweise sehr lange dauerndes Verfahren abzukürzen - bislang ohne Erfolg.

Energie Burgenland: „Pension zu Unrecht bezogen“

Die Energie Burgenland ist davon überzeugt, dass Simandl die im Jahr 2000 ausbezahlte Pension zu Unrecht bezogen hat. Er habe den Anspruch auf die Pension durch zahlreiche Entlassungsgründe verwirkt, argumentiert die Energie Burgenland. Simandls Anwalt weist das zurück. Auf die Einvernahme von Simandl verzichten vorerst beide Seiten.

Er ist aus gesundheitlichen Gründen noch immer nicht einvernahmefähig. Die Richterin ließ am Dienstag offen, ob die den Zivilprozess unterbrechen wird, um das Strafverfahren gegen Simandl abzuwarten. Falls nicht unterbrochen wird, gibt es Ende November die nächste Verhandlungsrunde.

Energie Burgenland fordert 2,8 Mio. Euro

Die Energie Burgenland, die aus aus der Fusion von BEGAS und BEWAG entstanden ist, fordert in dem Zivilverfahren nun vorerst 2,8 Millionen Euro zurück. Geld, das für Pensionsansprüche ausbezahlt wurde.

Verdacht auf Untreue und Steuerhinterziehung

Am Dienstag fand die erste formale Verhandlungsrunde im Landesgericht statt. Insgesamt ist in der Causa von einem Schaden in Höhe von 4,5 Millionen Euro die Rede. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts von Untreue und Steuerhinterziehung.

Simandls Einvernahme abgesagt

Rudolf Simandl war im April in Untersuchungshaft, wurde aber nach drei Wochen enthaftet, weil die U-Haft-Gründe wegfielen. Seine für Mittwoch geplante Einvernahme durch die Korruptionsstaatsanwaltschaft sei abgesagt, erklärt Simandls Anwalt Roland Kier. Nun wird ein Gesundheits-Gutachten eingeholt, denn Simandl sei gesundheitlich angeschlagen. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft äußert sich dazu nicht. Beim Start des Zivilverfahrens war Simandl nicht dabei, er war nicht geladen.