Biomassekraftwerk Güssing vorerst gerettet

Das zahlungsunfähige Biomassekraftwerk in Güssing wird vorerst nicht in Konkurs geschickt. Der Mehrheitseigentümer habe frisches Geld eingebracht, hieß es am Montag nach einer Tagsatzung in Eisenstadt.

Mehrheitseigentümer des insolventen Biomassekraftwerks in Güssing ist die Care Beteiligungsverwaltungs GmbH. Hinter diesem Unternehmen soll Michael Dichand stehen, Sohn des verstorbenen Zeitungsherausgebers. Nach der Eröffnung des Sanierungsverfahrens hatte Care angekündigt, dass sie frisches Geld in das Kraftwerk einbringen werde.

Geld ist bereits da

Das sei nun auch geschehen, sagte am Montag der Masseverwalter, der Eisenstädter Rechtsanwalt Peter Hajek. Er habe das Geld bereits auf dem Konto. „Es wurden 200.000 Euro flüssig gemacht. Das ist der Betrag, den das Unternehmen verbraucht, ohne nachhaltig Energie zu produzieren. Das Kraftwerk kann jetzt nicht hochgefahren werden. Das ist so vereinbart. Sobald die geplanten Service- und Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, wird sich der Investor melden und sagen, ob er hochfahren wird oder nicht“, so Hajek.

Das wird davon abhängen, ob das Kraftwerk langfristig wirtschaftlich betrieben werden kann. Das wird derzeit vom Investor Care geprüft. Bei einem positiven Ergebnis wird der Investor weiteres Geld einbringen müssen.

Sechs Millionen Euro Schulden

Das Biomassekraftwerk hat Schulden von fast sechs Millionen Euro. Die Gläubiger erwarten eine Quote von 30 Prozent. Das Kraftwerk wurde zahlungsunfähig, weil es zuletzt nicht mehr als Forschungsanlage eingestuft wurde und Förderungen ausblieben - mehr dazu in Biomassekraftwerk Güssing ist insolvent. Unwirtschaftlich wurde es wegen des stark gestiegenen Holzpreises. Würde es zugesperrt, wäre das das Ende der Biomasseforschung in Güssing. Das wurde am Montag abgewendet.