Hochwasser bei Sonnenschein

Gut einen Monat nach der Hochwasser-Katastrophe in Österreich, ist nun auch der Raum Kittsee von den Nachwirkungen betroffen: Durch das Donau-Hochwasser ist dort der Grundwasserspiegel derart gestiegen, dass derzeit manche Gebiete überflutet sind.

Hochwasser ohne Niederschlag - damit kämpfen derzeit viele Bewohner der Feriensiedlung in Berg in Niederösterreich, gleich an der burgenländischen Grenze. Der Grundwasser-Pegel ist so hoch, dass bereits einige Häuser geflutet wurden, wie Betroffene schildern - und sie sagen, der Pegel ist höher als im Jahr 2010, als ein Rekordstand gemessen wurde.

Überflutete Feriensiedlung in Berg

ORF

Hochwasser in der Feriensiedlung

Grundwasserspiegel nur ein Meter unter der Erde

Auch wenige Kilometer weiter in Pama bestätigt Bürgermeister Josef Wetzelhofer (SPÖ) das Problem. Vor 20 Jahren lag der Grundwasserspiegel laut Wetzelhofer bei etwa vier bis fünf Metern unter der Erde. Bei hohen Niederschlägen, wie etwa im heurigen Winter, liege er nur mehr einen Meter darunter. Derzeit - nach einigen trockenen und heißen Tagen - gehe der Pegel langsam zurück, so Wetzelhofer. Aber das Problem sei evident und ungelöst.

Ein Oberflächenkanal sollte Abhilfe schaffen, so Wetzlhofer. Doch es komme immer wieder vor, dass das Grundwasser in den Fäkalienkanal hineingedrückt werde.

Donau-Kraftwerk als ein Faktor

Als offenes Geheimnis in den betroffenen Gemeinden gilt, dass das slowakische Kraftwerk Gabdschikovo zumindest eine Ursache ist. Es wurde 1992 in Betrieb genommen, und staut dort seither Donau-Wasser. Professer Alfred-Paul Blaschke von der Technischen Universität Wien wurde vom Land Burgenland vor Jahren mit einer Analyse der Situation beauftragt. Er sagt, dass seither der Grundwasserspiegel um zirka zwei Meter gestiegen ist. Außerdem haben die Niederschläge im vergangenen Jahrzehnt in der Region signifikant zugenommen. Derzeit arbeitet der Experte an Lösungen für das Problem. Bis diese allerdings gefunden und umgesetzt werden, kann noch viel Zeit vergehen.