NMS: Schülerzahl wird auf 80 gesenkt

Die umstrittene Mindestschülerzahl für Neue Mittelschulen wird von 90 auf 80 gesenkt. Die Grenze hatte fatale Folgen. Um Schul-Schließungen zu verhindern, meldeten Bürgermeister zum Schein Schüler aus Ungarn an. Die Folge waren Prozesse.

Vor Jahren wurden Schulen im Burgenland geschlossen, weil sie von weniger als 90 Schülern besucht wurden. Diese willkürlich gezogene Grenze hatte noch eine weitere fatale Folge: Scheinanmeldungen von ungarischen Schülern und die damit verbundenen Verurteilungen von Bürgermeistern.

Änderung bei Schülerzahl und Schulsprengel

Jetzt haben sich SPÖ und ÖVP geeinigt: Die Mindestschülerzahl für Neue Mittelschulen wird von 90 auf 80 gesenkt. Das wird noch im Juni im Landtag beschlossen und ist Teil eines Pflichtschulpaketes. Unter anderem wird auch die Schulsprengel-Einteilung geändert. Gab es für die früheren Hauptschulen noch rund 40 Schulsprengel, ist künftig das ganze Bundesland ein Schulsprengel. Damit gibt es de facto die freie Schulwahl.

Gilt ab Schuljahr 2016/2017

Die Änderungen im Pflichtschulgesetz sind Folge des Umstandes, dass die Neue Mittelschule - anfangs ein Schulversuch - im vorigen September ins Regelschulwesen übernommen wurde. Die neue Untergrenze von 80 Schülern wird ab dem Schuljahr 2016/2017 gelten.

Diese Grenze sichere die wohnortnahe Schule ab und sei pädagogisch noch vertretbar, sagt SPÖ-Klubobmann Christian Illedits. Mit 80 Schülern habe jede noch bestehende Schule die Chance, langfristig zu überleben, betont ÖVP-Klubobamnn Rudolf Strommer. Die Zahl 90 habe zu großen Schwierigkeiten im Burgenland geführt. Gemeint sind die Scheinanmeldungen ungarischer Schüler, um Schulschließungen zu vermeiden.