Die „grüne Stadt“ Szentgotthard

Die ungarische Grenzstadt Szentgotthard (St. Gotthard) setzt auf den Ökotrend. Seit heuer darf sich Szentgotthard als erste ungarische Stadt mit dem Prädikat „grüne Stadt“ schmücken. Davor musste die Stadt im Raabtal zahlreiche Maßnahmen im Bereich Umweltschutz setzen.

Szentgotthard ist eine Stadt mit viel Grün, und auch die wirtschaftliche Entwicklung ist zufriedenstellend. Derzeit arbeiten allein im Wirtschaftspark 2.500 Personen. Auch der Tourismus ist von Bedeutung, vor allem das vor einigen Jahren eröffnete Thermalbad zieht viele österreichische Gäste an.

Ökomusterstadt

Die Gemeindepolitiker wollen Szentgotthard zu einer ungarischen Ökomusterstadt machen. An der Raab wurde ein neues Kleinkraftwerk mit einer Fischaufstiegshilfe gebaut. Gleichzeitig wird in der Stadt der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad propagiert, daneben werden Parkanlagen und Schrebergärten angelegt.

Szentgotthard will künftig verstärkt auf umweltfreundliche Energie setzen. „Wir wollen im Bereich erneuerbare Energie weitere Schritte setzen. In der Region gibt es viele ungenutzte Holzreserven. Daher denken wir an die Errichtung eines Biomassekraftwerks. Davon könnten nicht nur unsere Industriebetriebe, sondern auch jene im benachbarten Wirtschaftspark Heiligenkreuz profitieren. Auch Photovoltaik ist bei uns zunehmend ein wichtiges Thema“, so der Bürgermeister der 9.000-Einwohner-Stadt, Gabor Huszar.

Kooperation mit Lyocell-Werk angedacht

Zur Finanzierung hat man bereits konkrete Vorstellungen. Betriebe aus Szentgotthard sollen sich daran beteiligen, dafür würden sie verbilligte Energie bekommen. Die überschüssige Wärme soll verkauft werden, etwa an das Lyocell-Werk in Heiligenkreuz.

Die Geschäftsführung von Lyocell steht den Plänen durchaus aufgeschlossen gegenüber und ist an günstiger Energie interessiert. Fix ist der Bau des Kraftwerks aber noch nicht. Derzeit befindet man sich erst in der Vorplanungsphase. Das gesamte Alternativ-Energiekonzept von Szentgotthard soll schrittweise umgesetzt werden. Der Bürgermeister spricht von einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren.