Ägypten: Burgenländer in anderes Gefängnis verlegt

Jener Burgenländer, der in Kairo wegen des Verdachts des Waffenschmuggels zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, wurde jetzt in ein anderes Gefängnis verlegt. Das teilt seine Mutter via Facebook mit.

Demnach haben sich das Außenministerium und die Botschaft in Kairo massiv für eine Verlegung eingesetzt, da die Zustände im bisherigen Gefängnis lebensbedrohlich gewesen seien, heißt es.

Die Verlegung sei bereits Ende April passiert, sagt seine Frau Lisa Führinger, die Haftbedingungen seien nun viel besser als zuletzt. Voraussichtlich am 21. Mai soll bei Gericht die Berufung gegen das Urteil eingebracht werden.

Sie habe von der Verlegung ihres Mannes am 7. Mai erfahren, als sein Anwalt ihn zwecks Einholung einer Vollmacht im alten Gefängnis besuchen wollte, schilderte Lisa Führinger. Am Dienstag habe sie mit ihrem Mann telefoniert. „Er war total überrascht, wie viel besser es dort ist.“ In der Haftanstalt, wo nur Ausländer untergebracht seien, könnten sich die Häftlinge zum großen Teil selbst versorgen.

„Nur mehr zwölf Leute statt 140“

„Es sind ‚nur mehr‘ zwölf Leute in einer Zelle, es hat jeder ein eigenes Bett“, erzählt Lisa Führinger. In der Vollzugsanstalt, in der ihr Mann zuvor untergebracht war, hatte er sich mit 140 Personen eine Zelle teilen müssen - mehr dazu in Hannes Führinger: Horror-Haft in Ägypten..

Im neuen Gefängnis dürften die Inhaftierten auch an die frische Luft. Das Wachpersonal spreche Englisch, Familienangehörige aus dem Ausland dürften ihre Verwandten jeden Tag besuchen. Angehörigen der Botschaft, die sich für die Verlegung eingesetzt hatte, sowie anderen Besuchern werde der Zutritt 14-tägig gestattet.

Neuer Anwalt geht in Berufung

„Das sind auf jeden Fall erfreuliche Nachrichten“, meinte Lisa Führinger. Ihr Mann habe nun einen neun Anwalt, der die Berufung einbringen werde. „Dann kann man nur mehr abwarten, ob dem stattgegeben wird oder nicht.“ Der 33-jährige Burgenländer sitzt seit November 2011 in Kairo fest.