„vamos“ will Lohn und Pension

Behinderte bzw. lernschwache Menschen wollen keine Bittsteller sein. Bei „vamos“, dem Verein zur Integration in Markt Allhau, hat sich eine „Selbstvertretungsgruppe“ formiert. Sie will Perspektiven von der Politik - von gerechtem Lohn bis zur Pension.

Rund 200 Personen mit Lernschwierigkeiten beziehungsweise Handicap sind derzeit beim Verein vamos in Beschäftigungstherapie. Sie sind in den verschiedensten Sparten tätig, sagt der pädagogische Leiter, Johannes Sulzbacher.

Sie sind in den Bereichen Tischlerei, Küche, Konditorei, Landschaftspflege oder auch im Bürodienstleistungsbereich mit der Poststelle. Unser Ziel ist es, mindestens sieben Klienten pro Jahr auf den regulären Arbeitsmarkt zu vermitteln", so Sulzbacher.

„Unterstützerkreis“ für Klienten

Dazu wurde das Projekt „Unterstützerkreise“ ins Leben gerufen. Die Klienten versuchen dabei mit Hilfe von Bekannten, Freunden und dergleichen einen Job in der Wirtschaft zu ergattern.

Unabhängig davon fordern die Frauen und Männer mit Lernschwierigkeiten eine bessere soziale Absicherung. Derzeit bekommen sie in der Beschäftigungstherapie etwa nur ein Taschengeld von monatlich 96 Euro.

„Bis jetzt war es so, dass Frauen und Männer mit Behinderung als arm gegolten haben. Das ist nicht mehr ganz so, deshalb fordern sie auch Lohn statt Taschengeld für ihre Arbeit, einen eigenen Pensionsanspruch, eine eigene Sozialversicherung, keine Mitversicherung bei den Eltern, wie es jetzt ist, denn sie sind erwachsene Frauen und Männer und keine kleinen Kinder“, so Maria Brandl, eine externe Unterstützerin der Klienten.

Arbeiten an Lösung

Das alles seien Forderungen, die durchaus ihre Berechtigung hätten, sagt dazu Soziallandesrat Peter Rezar (SPÖ). An einer Lösung werde bereits gearbeitet.

„Seit geraumer Zeit gibt es einen Beschluss der neuen Sozialreferenten aller österreichischen Bundesländer. Es ist eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die an der Umsetzung der Zielvorgabe arbeitet. Ich hoffe, dass wir uns sehr bald wahrscheinlich schrittweise diesen Zielen nähern können“, so Rezar.

Das Ganze bedürfe auch einer ökonomischen Kraftanstrengung, sagt Rezar, der auf eine bundesweit einheitliche Regelung drängt.