Psychisch krank: Ruf nach Prävention

Immer mehr Menschen sind von einer psychischen Krankheit betroffen und das ist kein Grund zur Scham - das ist die gemeinsame Botschaft mehrerer Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind. Sie fordern mehr Prävention ein.

In Österreich sind jährlich etwa 900.000 Menschen von einer psychischen Krankheit betroffen. Diese Tatsache koste die Sozialversicherungen jährlich 750 Millionen Euro, rechnete Eva Blagusz vom burgenländischen Landesverband für Psychotherapie vor. Kosten und Leid könnten aber deutlich reduziert werden, würde man mehr auf Prävention setzen: Burn out sei zum Beispiel keine anerkannte Diagnose, meistens werde eine Depression dazu diagnostiziert und es werde sehr lange abgewartet, bis man in Therapie gehe. Doch je tiefer die Betroffenen drinnen seien, desto länger brauchen sie auch, um wieder heraus zu kommen.

Arbeit macht krank

Es seien auch Unternehmen gefordert, meinte Brigitte Schmidl-Mohl vom Psychosozialen Dienst Burgenland. Denn es sei die heutige Arbeitswelt, die immer mehr Menschen psychisch krank mache oder sie in die Sucht treibe. Denn die Menschen versuchen mit allen möglichen Hilfsmitteln, in der Arbeitswelt zu bleiben, so Schmidl-Mohl: „Und es wird immer nur beim Betroffenen festgemacht und es wird nicht die Frage gestellt, was müssen wir auch bewusstseinsmäßig uns einmal vorhalten, dass die Arbeitswelt - so wie sie heute ist - Menschen krank macht.“

Dass seelische Erkrankungen kein Grund zur Scham sind, darauf will „pro mente Burgenland“ diese Woche hinweisen. In Oberpullendorf, Oberwart und Illmitz werden diese Woche Kinofilme zu diesem Thema gezeigt, im Anschluss an die Vorführungen gibt es Möglichkeiten zum Informationsaustausch.