Wildschweine sorgen für Aufruhr

Die Problematik der Wildschweinplage ist nicht neu, doch die Schäden werden immer größer. Im Südburgenland wurden in den vergangenen Wochen viele Kukuruzfelder verwüstet. Die Bauern sind in Aufruhr, sie fordern Maßnahmen.

Es sind vor allem Kukuruzfelder, die derzeit von den Wildschweinen heimgesucht werden. Auf etlichen Äckern wurden die Maispflanzen großflächig dem Erdboden gleichgemacht. Einer der Betroffenen ist der Viehzüchter Horst Gratzl aus Deutsch Ehrensdorf.

„So arg wie der Schaden heuer ist, war es in den letzten Jahren nicht. Wir haben 35 Feldstücke Mais, davon sind 30 betroffen. Die Wildschweine spazieren sogar unterstags durch die Ortschaft. Sowas war noch nie der Fall. Die Schäden werden schon zum Teil ersetzt, nur hilft mir das nichts. Ich muss aus anderen Ortschaften Mais zukaufen, wir haben derzeit 300 Rinder im Stall“, so Gratzl.

verwüstetes Kukuruzfeld

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Die Wildschweine haben schon zahlreiche Kulturen verwüstet

6.500 Abschüsse pro Jahr

Manche Bauern versuchen bereits ihre Kukuruzfelder mit Hilfe elektrischer Zäune vor den Wildschweinen zu retten. Der Jägerschaft ist diese Problematik bekannt. Sie versucht den Wildsauenbestand zu dezimieren. Im Schnitt werden im Burgenland jährlich 6.500 Wildschweine erlegt. Allein im Bezirk Güssing mussten die Jäger im Vorjahr für Wildschäden über 100.000 Euro aufbringen.

Verschiedene Gründe für Zunahme

Dass der Wildsauenbestand zunimmt, hat laut dem Güssinger Bezirksjägermeister Kurt Kanzer verschiedene Gründe. „Ein Faktor ist die Klimaerwärmung, dadurch gibt es häufiger eine Eichen- oder Buchenmast. Dann ist wieder der vermehrte Maisanbau hauptausschlaggebend - Maisanbau eher weniger für Futtergewinnung, sondern mehr für die Energiegewinnung. Und wenn mehr Nahrungsangebot da ist, steigert sich auch die Wildschweinpopulation“, so der Bezirksjägermeister.

Wildschweine

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Die vielen Wildschweine werden zur Plage

Gemeinsam gegen die Plage

Das Problem könne man nur gemeinsam in den Griff bekommen, sagt Kanzer, alle Naturschützer müssten sich an einen Tisch setzen und ein Konzept ausarbeiten. Landwirtschaftskammer, Landesjagdverband und Bio Austria haben dazu bereits eine eigene Arbeitsgruppe eingesetzt. Das Ergebnis soll in rund fünf Monaten vorliegen.