Kampf gegen gefräßige Stare

Ab sofort dürfen im Burgenland Stare aus den Weingärten vertrieben werden. Die Details dazu regelt die „Stare-Vertreibungsverordnung“. Gemeinden, die einen Antrag gestellt haben, dürfen bis Ende Oktober die Vögel vertreiben.

Zur Vertreibung bedienen sich die Gemeinden und Winzer einer Vielzahl von Methoden. Zum Einsatz kommen Feldhüter, Jäger und Knallgeräte ebenso wie die als „Starfighter“ bekannten Flugzeuge mit ihren waghalsigen Flugmanövern. Manche Weingärten werden auch mit Lauten von Fressfeinden beschallt. Ebenso kommen an einer Stange befestigte „Drachen“ zum Einsatz, die bei Wind aufsteigen und einen Raubvogel imitieren.

Schwarm von Stare

ORF

Von Staren abgefressener Weinstock

Widerspenstige Vögel

Um eine Vertreibung der Stare durch Schussapparate oder Gewehrschüsse, die von der Morgen- bis zur Abenddämmerung erlaubt sind, haben heuer 23 Gemeinden angesucht. Über den Weingärten von zehn Ortschaften werden wieder die „Starfighter“ ihre Kreise ziehen. Ziel der Maßnahmen ist es, den Fraß „vernünftig zu verteilen“, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Denn gänzlich vertreiben, könne man die Vögel nicht.

Eine sehr effektive Methode ist das Einnetzen der Weingärten. Dadurch soll einerseits verhindert werden, dass die Stare an die Trauben gelangen, andererseits bestehe auch ein gewisser Hagelschutz.

Schwarm von Stare

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Schwarm von Staren

Auch Abschuss möglich

Falls alle Maßnahmen nicht fruchten, gibt es noch ein letztes Mittel: den „Abschuss zu Vergrämungszwecken“. Doch keine einzige Gemeinde hat den Abschuss beantragt. Das Kuriose: Stare sind eigentlich Insektenfresser, die Weintrauben sind nur eine willkommene Nahrungsergänzung.