Prozess in Kairo neuerlich vertagt

Der Prozess gegen einen Burgenländer in Kairo wird zur Nervenschlacht. Auch heute wurde die Verhandlung wieder vertagt. Der Grund: Der Gerichtssaal wird zur Lagerung von Wahlurnen für die laufende Präsidentenwahl in Ägypten genutzt.

Der Prozess soll am 23. Juni fortgesetzt werden, sagte die Frau des Angeklagten in einem Telefonat mit dem ORF Burgenland. Der 32-jährige Burgenländer sitzt seit November 2011 in Kairo in Untersuchungshaft, ihm wird Waffenschmuggel vorgeworfen.

Der Mann war damals wegen eines Auftrages zur Bewachung eines Schiffstransports nach Kairo gereist und hatte vier deklarierte Gewehre sowie 200 Schuss Munition im Gepäck. Am Flughafen wurde der Burgenländer nach seiner Ankunft von Zollbeamten festgenommen - mehr dazu in Burgenländer in Kairo in Haft. Der Prozess gegen den Mann wurde bereits zum fünften Mal vertagt.

Schlechter Gesundheitszustand

„21 Fälle waren für heute angesetzt“, berichtete die Ehefrau. Die anderen Verfahren seien auf Oktober vertagt worden, jenes gegen ihren Mann auf den 23. Juni: „Wenn es im Juni auch nicht zu einem Urteil kommt, dann wird es im Oktober weitergehen.“ In den Monaten Juli, August und September werde nicht verhandelt. Wenige Tage vor dem neuen Termin findet am 16. und 17. Juni in Ägypten die Präsidenten-Stichwahl statt.

Sie mache sich Sorgen, weil der Gesundheitszustand ihres Mannes „sehr bedrohlich“ sei, so die Frau. Der Besuch eines Vertrauensarztes der Botschaft sei bisher nicht zugelassen worden.