Ein Jahr Arbeitsmarktliberalisierung

Vor einem Jahr wurde der Arbeitsmarkt liberalisiert. Arbeitnehmer aus den neuen EU Staaten außer Rumänien und Bulgarien haben seither uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Der befürchtete Ansturm ist aber aus geblieben.

Die meisten Ausländer, die im Burgenland arbeiten, kommen aus Ungarn. Insgesamt sind es etwas mehr als 10.500. Dahinter kommen 900 Deutsche, 700 Slowaken und 400 Polen.

Durch die Liberalisierung des Arbeitsmarktes wurde in vielen Fällen nur ein bestehendes Arbeitsverhältnis legalisiert. Je 200 zusätzliche ausländische Arbeitnehmer haben am Bau und im Tourismus Arbeit gefunden. Die meisten aber im Handel, bestätigt Helene Sengstbratl vom AMS.

Großer Bedarf in Parndorf

„In Parndorf wurde das neue Modul im Outlet-Center eröffnet. Hier gibt es an einem Ort einen ganz kräftigen Arbeitskräftebedarf. So viele Leute gibt es in der Region gar nicht. Das heißt, hier müssen die Betriebe auf auch auf Bewerber aus dem benachbarten Ausland zugreifen. Auch von der Kundenstruktur ist es auch intelligent hier Personen einzusetzen, die auch Ungarisch oder Slowakisch sprechen, weil auch die Kunden zum Teil aus diesen Ländern kommen“, sagt Sengstbratl.

Druck am Bau größer geworden

Spürbar größer geworden ist der Druck für ungelernte einheimische Hilfskräfte am Bau und im Baunebengewerbe, sagt Sengstbratl. „Wir merken auch, dass am Bau auch Konkurrenz kommt durch die Dienstleistungsfreiheit. Das heißt, ungarische Unternehmen wickeln Aufträge im Burgenland ab, für burgenländische Auftraggeber“, so Sengstbratl.

Von Vielen wurde im Vorjahr eine Flut von ausländischen Arbeitnehmern befürchtet. Experten rechneten mit 25.000. Gekommen sind 26.000, weist die Statistik des AMS aus.

Kritik von AK Burgenland

Von der Arbeiterkammer Burgenland heißt es dazu, dass die Wirtschaft vermehrt nach billigen Arbeitskräften aus dem Ausland greife. Experten des AMS haben ja gemeint, dass der befürchtete Ansturm ausländischer Arbeitnehmer ausgeblieben sei. AK-Präsident Alfred Schreiner hingegen spricht von Untätigkeit des AMS gegen den Verdrängungswettbewerb und fordert Maßnahmen.