Bikesaison 2012: Schon zahlreiche Unfälle

Mit dem Frühling beginnt für Motorradfahrer die gefährlichste Zeit des Jahres. Die Saison ist noch jung, dennoch gibt es schon einige Unfälle mit Verletzten. Experten raten daher zu Vorsicht und einem langsamen Start in die Saison.

Erst vor wenigen Tagen wurde ein 24-jähriger Motorradfahrer in Mattersburg bei einem Sturz schwer verletzt, am Freitagnachmittag hat eine Motorradausfahrt für einen 34-jährigen Burgenländer im Krankenhaus geendet. Er war mit einem Pkw zusammengeprallt. Und am vergangenen Samstag erlitten insgesamt drei Personen bei zwei Motorradunfällen zum Teil schwer verletzt.

Fehlende Übung

Mit den Temperaturen steigt die Zahl der Biker, die sich wieder auf ihr Motorrad schwingen. Das Problem ist oft, dass es nach den kalten Wintermonaten oft schlichtweg an Übung und am Handling fehlt. Und damit ist das Unfallrisiko jetzt zu Beginn der Saison besonders hoch. Und es sind jedes Jahr die gleichen Unfallursachen. Dazu gehören in erster Linie Selbstüberschätzung und überhöhte Geschwindigkeit.

„Es gehört nicht nur das Motorrad getrimmt, sondern auch die Fahrerin oder der Fahrer, die in die Saison starten. Wir appelieren an die Fahrer, ein Warm-Up zu machen - das heißt: Gewöhnung an das Gerät und langsame Fahrten machen“, sagt Andreas Stipsits von der Verkehrsabteilung.

Motorradfahrer

ORF

Polizei hält Biker an

Eingerostetes Fahrkönnen

Das Gefühl für die Straßenlage - etwa für den richtigen Bremspunkt - kann in den Wintermonaten durchaus ein wenig einrosten. Oft fehlt auch die Kondition. Für zahlreiche Unfälle sorgen aber auch die Witterungs- und Straßenverhältnisse.

Trotz frühsommerlicher Temperaturen untertags ist es in den Morgenstunden derzeit noch sehr kühl. „Da ist das Risiko, dass man in einer Kurve ausrutscht, viel höher“, so Stipsits. Und der Winter hat freilich auch Spuren auf den Straßen hinterlassen - der Rollsplitt ist eine besonders große Gefahr für Biker.

Auto gegen Motorrad

Ein weiteres Problem ist das ewige Duell Auto gegen Motorrad. Denn die Zweiradfahrer werden von den Autolenkern oft viel spät wahrgenommen. „Auch die Autofahrer müssen sich erst an die Motorradfahrer gewöhnen. Wir plädieren auf ein rücksichtsvolles Miteinander, nicht Gegeneinander, sondern ein rücksichtsvoller Umgang im Straßenverkehr führt dazu, dass weniger Verkehrsunfällen passieren“, so Andreas Stipsits.

16-fach höheres Todesrisiko

Der häufigste Unfall-Faktor bleibt aber der Biker selbst. Nach Angaben von Verkehrsexperten haben Motorradfahrer dieser Tage ein 16-fach höheres Todesrisiko als Autofahrer. Und die eigentliche Unfall-Hochsaison steht uns mit Ostern erst bevor.