Burgenländer in Kairo in Haft

Wegen des Vorwurfs des Waffenschmuggels sitzt derzeit ein 32-jähriger Eisenstädter in Kairo in U-Haft und wird möglicherweise angeklagt. Anfang November waren auf dem Flughafen in Kairo Waffen und Munition in seinem Gepäck gefunden worden.

Der 32-jährige gebürtige Eisenstädter, der teilweise in Niederösterreich und teilweise im Burgenland lebt, hatte bei der Einreise nach Ägypten eine Einfuhrbewilligung für die Waffen bei sich. Diese ist jedoch von den ägyptischen Behörden nicht anerkannt bzw. als Fälschung angesehen worden. Die 45-Tagesfrist für die Untersuchungshaft ist inzwischen um weitere 45 Tage verlängert worden. Bis dahin muss entschieden werden, ob es zu einer Anklage kommt oder der Mann freigelassen wird.

Im Auftrag einer Sicherheitsfirma gegen Piraten

Neben dem 32-jährigen Burgenländer sitzen auch noch sein deutscher Geschäftspartner und zwei Ägypter in U-Haft. Sie gaben an, sie hätten mit den vier Gewehren und der Munition im Auftrag einer Sicherheitsfirma einen Öltanker gegen somalische Piraten schützen wollen. Nach Angabe der ägyptischen Behörden existierte diese Firma aber nicht. Von den Behörden wird der Burgenländer als Waffenschmuggler behandelt.

Ehefrau: „Alptraum aus dem man nicht aufwacht“

Die Frau des Burgenländers sagt gegenüber dem ORF-Burgenland: „Mein Mann hat einen Auftrag bekommen von einer italienischen Firma, um ein Schiff zu bewachen und den Auftrag hat er angenommen. Und es wird nicht ernst genommen oder sie glauben ihm nicht, dass es diesen Auftrag jemals gegeben hat, obwohl ich Dokumente vorgelegt habe, die das Gegenteil beweisen - das wird ignoriert“, so die Frau. Die derzeitige Situation bezeichnet sie als „Alptraum aus dem man nicht mehr aufwacht“.

Zunächst fühlte sich die Frau des Verhafteten von den österreichischen Behörden nicht sehr gut vertreten. „Die ersten sechs Wochen muss ich sagen war das sehr nachlässig. Nachdem ich dann um Hilfe gebeten habe über Facebook, ist dann doch einiges passiert und seitdem funktioniert es gut.“ Die Ehefrau hat ihren Mann bereits im Gefängnis in Kairo besucht, derzeit wird er aber von Botschaftsmitarbeitern vor Ort betreut.

Außenministerium eingeschaltet

Bis heute sei der Sachverhalt nicht restlos geklärt, sagt der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, im Gespräch mit dem ORF Burgenland. Was die Firma betreffe, gebe es widersprüchliche Informationen.

Erst am Donnerstag war ein Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Kairo bei dem Inhaftierten zu Besuch. Man bemühe sich um möglichst gute Haftbedingungen, sagt Launsky-Tieffenthal. Die Botschaft trachte danach, dass es möglichst rasch zu einer Anhörung komme und die Außenministerium unterstütze die Angehörigen.