Burgenland bleibt sicherstes Bundesland

Die Anzeigenstatistik für das Jahr 2017 bescheinigt dem Burgenland das sicherste Bundesland in Österreich zu sein. Im Vergleich zu 2016 ist die Anzahl der angezeigten Fälle gesunken und die Aufklärungsrate ist gestiegen.

9.667 Fälle wurden 2017 im Burgenland bei der Polizei zur Anzeige gebracht, das ist ein Minus von 589 Fällen im Vergleich zum Jahr davor. Die Aufklärungsquote ist deutlich gestiegen: auf mehr als 54 Prozent. Das sei über dem Österreichdurchschnitt, sagte Landespolizeidirektor Martin Huber.

Statistik über angezeigte Fälle im Zehn-Jahres-Vergleich

Landespolizeidirektion

Die Zahl der angezeigten Straftaten bewegte sich im Burgenland in den vergangenen zehn Jahren immer mehr oder weniger um 10.000. Daran werde sich wohl auch in den nächsten Jahren nichts ändern, wenn nicht etwas Außerordentliches passiere, so Huber. Doch für ein Bundesland wie das Burgenland sei es immer ein Erfolg, wenn man ein Minus bei den Anzeigen und ein Plus bei der Aufklärungsquote habe.

Weniger Einbrüche im Zehn-Jahres-Vergleich

Die Zahl der Einbrüche pro 1.000 Einwohner ist laut Huber sowohl österreichweit als auch im Burgenland in den letzten zehn Jahren gesunken: in Österreich von 12,5 auf 7,9 und im Burgenland von 4,5 auf 4,3 Delikte pro 1.000 Einwohner. Im direkten Vergleich des Vorjahrs zu 2016 gab es bei den Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser allerdings eine leichte Steigerung von 141 im Jahr 2016 auf 170 im Jahr 2017, wobei es in 68 Fällen beim Versuch blieb.

Dass es vermehrt bei Versuchen bleibe, liegt laut dem Leiter des Landeskriminalamtes, Ernst Schuch an besser gesicherten Türen und Fenstern. Auch der unter der Fußmatte oder im Blumenkisterl versteckte Haustürschlüssel komme immer seltener vor.

Bezirk Neusiedl bei Anzeigen Spitzenreiter

Im Bezirksvergleich schneidet Jennersdorf am besten ab, dort gab es die wenigsten Anzeigen. Die meisten Fälle wurden im Bezirk Neusiedl am See angezeigt. Das sei aber auch der Lage geschuldet, dort würden ja auch Aufgriffe etwa an der Grenze bei Nickelsdorf miteinberechnet, so Schuch.

Statistik über Tatverdächtige nach Geschlecht

Landespolizeidirektion

Mehr Frauen als Tatverdächtige

Auffallend sei eine Zunahme von weiblichen Tatverdächtigen von rund 14 auf rund 20 Prozent. Man habe es bei Ladendiebstählen jetzt vermehrt mit Frauen zu tun und auch bei den Betrugsfällen, so Schuch. Aber man dürfe nicht übersehen, dass in dieser Statistik auch die Verkehrsunfälle beinhaltet seien.

Die Anzahl der tatverdächtigen Fremden ist von knapp mehr als 2.400 auf knapp mehr als 2.300 gesunken, die meisten von ihnen kommen nach wie vor aus Ungarn. Gesunken ist die Zahl der Kfz-Diebstähle, dafür ist aber die Cyberkriminalität deutlich gewachsen - mehr dazu in Zahl der Cybercrime-Anzeigen steigt.

Fahndungsabfrage per Smartphone

Die mobile Polizeikommunikation soll laut Huber weiter verbessert werden. In Zukunft werde jeder Polizist mit einem Smartphone ausgestattet, mit dem er sofort Fahndungsabfragen von Autokennzeichen machen könne und auf das er auch sofort Personenfahndungen mit Fotos bekomme. Bis Mitte 2019 sollen die zirka 1.600 Polizistinnen und Polizisten diese Smartphones erhalten. Zirka 300 Polizisten sind bereits mit Smartphones ausgestattet, und auch 190 Fahrzeuge.

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