Neun Schlepper vor Gericht: Schuldsprüche

In Eisenstadt wurden neun Mitglieder einer Schlepperbande verurteilt. Den 8 Männern und einer Frau wurde vorgeworfen, Kosovaren illegal aus Serbien und Ungarn nach Österreich und in andere EU-Länder geschleust zu haben.

Ein Schöffensenat sprach alle Angeklagten - acht Männer und eine Frau im Alter von 26 bis 54 Jahren - schuldig und verhängte unbedingte Haftstrafen von eineinhalb bis sechs Jahren. Dem Hauptangeklagten, einem 54-Jährigen mit Doppelstaatsbürgerschaft im Kosovo und in Bosnien, wurde vorgeworfen, an 52 Fahrten beteiligt gewesen zu sein, bei denen 173 Personen geschleppt wurden. Er soll die anderen Mitglieder der Bande als Fußschlepper oder Fahrer angeworben haben.

Schlepperei in zahlreichen Fällen

Die Mitangeklagten in dem Prozess, der zwei Tage dauerte, mussten sich ebenfalls wegen Schlepperei in zahlreichen Fällen verantworten. Drei Männern wurde zusätzlich Einbruch vorgeworfen. Ein 26-jähriger Mazedonier war auch wegen schwerer Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt angeklagt, weil er einen Polizisten durch Faustschläge verletzt haben soll.

Vier der neun Angeklagten saßen bereits in Untersuchungshaft. Zwei weitere Männer, ein Kosovare und ein gebürtiger Steirer, waren nicht zum Prozess erschienen. Die Urteile gegen acht Männer sind rechtskräftig, eine 54-jährige Frau aus Serbien legte Rechtsmittel ein.