Marz: Betreutes Wohnen
Die Gemeinde Marz sorgte in den vergangenen fünf Jahren immer wieder für politische Schlagzeilen: Einerseits gab die SPÖ vor fünf Jahren ihre Kandidaten-Liste zu spät ab und durfte daher nicht zur Bürgermeister- und Gemeinderatswahl antreten, andererseits sorgte vor wenigen Tage die Kandidaten-Liste der ÖVP für Aufregung.
Eine Szene aus dem Ulrich Seidl Film „Im Kelle"“ sorgte vor drei Jahren für Schlagzeilen und hatte auch ein gerichtliches Nachspiel: Fünf Männer feierten in einem Keller in Marz unter einem großen Hitler-Bild, umgeben von Nazi-Devotionalien - darunter auch zwei ÖVP-Gemeinderäte. Nach heftiger - auch parteiinterner Kritik - legten die Männer ihre Ämter zurück und traten aus der ÖVP aus. Umso größer war das Erstaunen darüber, dass einer der beiden heuer neuerlich auf Platz 24 des ÖVP-Wahlvorschlages in Marz steht. Mittlerweile zog man in der ÖVP Konsequenzen - der Mann zog zurück und werde gegebenenfalls auch kein Mandat annehmen, hieß es in einer schriftlich Stellungnahme.
Landeswahlbehörde
Das Ergebnis der Gemeinderatswahl 2012
Die Ausgangslage:
Nach der SPÖ-Posse um den zu spät eingelangten Wahlvorschlag hatte die ÖVP freie Bahn in Marz. Und sicherte sich 19 der 21 Gemeinderats-Mandate. Auch die FPÖ schafft mit zwei Mandataren den Einzug in den Marzer Gemeinderat. Die SPÖ - die wegen des Formalfehlers gar nicht zur Wahl antreten durfte - flog aus dem Gemeinderat.
Auf den einzigen Bürgermeister-Kandidaten - Amtsinhaber Gerald Hüller von der ÖVP - entfielen bei der Bürgermeister-Direktwahl 85 Prozent der Stimmen, der Zugewinn betrug 23,5 Prozentpunkte.
ÖVP
Gerald Hüller (ÖVP)
Der Wahlkampf:
Gerald Hüller ist zum dritten Mal in Folge ÖVP-Spitzenkandidat. Er will sein Amt neuerlich verteidigen und noch eine Liste von Projekten, die er in der Gemeinde umsetzen möchte. "Eines der wichtigsten Projekte ist sicherlich die Errichtung von Betreutem Wohnen, wir wollen die ärztliche Versorgung sicherstellen und auch einen Urnenhain errichten“, so Hüller.
SPÖ
Ursula Linniger (SPÖ)
Vor 20 Jahren verlor die SPÖ ihre Spitzenposition in der Gemeinde an die ÖVP. Nach dem Missgeschick vor fünf Jahren wollen es die Sozialdemokraten heuer wieder versuchen - mit Ursula Linniger. Ihr Motto - gemeinsam die Zukunft für Marz gestalten. „Die wichtigsten Themen sind die Mobilität der älteren Generation, es wird ein Gmoa-Taxi geben, Starterwohnungen für die Jugend, damit nicht abgewandert werden muss und auch die Ansiedlung von Firmen“, so Linniger.
FPÖ
Klaus Thier (FPÖ)
Die FPÖ - die vor fünf Jahren erfolgreich für den Gemeinderat kandidierte - stellt diesmal auch einen Bürgermeister-Kandidaten: Klaus Thier. „Uns ist sehr wichtig ein Betreutes Wohnen für ältere Menschen, die Errichtung einer Hundefreilasszone und wir hätten auch gerne die Sicherheitspartner in Marz“, so Thier. ÖVP, SPÖ und FPÖ kandidieren auch für den Gemeinderat.
(Sendungshinweis: „Radio Burgenland Aktuell“, 5.9.2017)