Krebs: Kurt Kuch setzt auf Internet

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene zunächst ein Schock. Dann entwickeln sie Strategien, um damit umzugehen. Der bekannte Journalist Kurt Kuch aus Oberwart informiert im Internet über seine Krankheit. Die Welle der Solidarität gibt ihm Kraft.

Früher gab es für Kurt Kuch fast nur Arbeit und Familie. Jetzt hat er auch Zeit für Hobbys wie Lesen. Der 41-Jährige wurde brutal entschleunigt. Seit April bekämpft er den Krebs. Seine Strategie: Positiv denken.

„Die Chemo greift und ich vertrage sie sehr gut. Ich bin psychisch extrem positiv drauf, bin auch körperlich nicht so schlecht beieinander. Meine Eltern sind schon in Pension. Mein Vater kommt jeden Tag um zwei und treibt mich quer durch Tatzmannsdorf, damit ich auch körperlich mich nicht so gehen lasse und jeden Tag auf meine Kilometer komme. Also: Es geht mir gut“, so Kuch.

Kurt Kuch

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Kurt Kuch, Journalist aus Oberwart

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Der Journalist informiert auf facebook & Co über seine Krankheit

Infos im Internet

Kurt Kuch ist Chefreporter beim Nachrichtenmagazin NEWS. Er hat etliche innenpolitische Affären und Skandale aufgedeckt. Verschweigen und Tabuisieren geht gar nicht. Auch nicht in eigener Sache. Daher berichtet Kuch in den sozialen Medien im Internet permanent und schonungslos offen über seine Krebserkrankung.

"Es hat mehrere positive Effekte. Einer davon ist, dass es eine unglaubliche Welle der Solidarisierung gab. Es waren plötzlich alle möglichen Freunde mit Bandana (Anm: Kopftuch) auf facebook, aber auch Unbekannte. Es sind Videos gemacht worden für youtube, die 4.000 bis 5.000 Leute gesehen haben.

Kurt Kuch

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Kurt Kuch ist Chefreporter beim Nachrichtenmagazin NEWS

Kurt Kuch

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In sozialen Netzwerken ist Kurt Kuch derzeit star vertreten

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 6.7.14

Eine Erklärung für alle

„Der andere Aspekt ist: Ich habe in meinem Handy 4.000 Kontakte. Wenn ich jedem erklären müsste ‚Ich habe Krebs und zwar in dieser Art und so schauts aus. Das sind die Wahrscheinlichkeiten, das sagt die Statistik oder: Mir ist die Statistik egal‘ - da wird man nicht fertig. So ist gesagt, was gesagt werden musste: ‚Ich habe Krebs, ich unterziehe mich einer Chemotherapie. Wenn die halbwegs erfolgreich ist, wird es dann noch eine Bestrahlungstherapie geben.‘ Punkt.“

Familie gibt Kraft

Kraft geben Kurt Kuch seine Freunde, seine Kollegen und vor allem seine Familie. „Sie unterstützt mich in einer sehr positiven Form. Alle Beteiligten leben das Leben sehr viel bewusster, man nimmt jeden Tag eigentlich als ein Geschenk an. Es ist nichts mehr selbstverständlich, über was man vorher nicht einmal nachgedacht hat. Grundsätzlich ist es eine sehr intensive, aber auch positive Zeit“, sagt Kurt Kuch.

Kurt Kuch

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Der Journalist muss derzeit einen Gang zurückschalten

Reise mit der Familie

Ende August wird er mit seiner Familie eine für Ostern geplante und wegen der Krankheit verschobene London-Reise nachholen. Die Tickets sind schon gebucht - ohne Stornomöglichkeit, wie Kuch betont.