„Schatzkiste“: Hianzisch

Die burgenländische Mundart ist die der Hianzn. Warum die Hianzn so heißen, weiß man nicht so genau. Für die „Schatzkiste Burgenland“ haben wir uns auf eine Spurensuche begeben.

Hianzisch, auch „ui-Mundart“ genannt, war und ist die Sprache vieler Burgenländer. Wobei, dass alle Hianzn, Hianzn sind, ist nicht allgemeine Meinung.

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Wer ist ein Hianz?

Während Sprachforscher aufgrund des markanten „ui“-Dialektes von einer gemeinsamen hianzischen Dialektgruppe sprechen, sieht das etwa Rudolf Kleiner, der 1946 aus dem ungarischen St. Johann vertrieben wurde, ganz anders. "Ich bin da anderer Meinung, es gibt drei Mundarten im Burgenland - und zwar der Hoadbauer, dann gibt es die „Bouzichta", die schon fast ausgestorben sind und die Hianzn. Aber es ist schon ein Unterschied. Oft wenn ich mit einem Hianzn rede, drückt er es anders aus als ich als Hoadbauer“, erklärt Kleiner.

Haus der Volkskultur

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Ursprünglich ein Spottname

„Das Hianzische stammt eigentlich vom Ost-, Mittel-Bayrischen ab, wobei das Interessante ist, dass das Hianzische eigentlich auf dem Mittelhochdeutschen basiert und das Neuhochdeutsch nicht mitgemacht hat“, erklärt Erwin Schranz vom Hianzenverein. Daher gebe es im Hianzischen auch relativ viele altertümliche Ausdrücke.

Sendungshinweis:

„Burgenland heute“, 12.4.2012

Hianz ist, wer zugibt einer zu sein, meint Schranz. Hianz dürfte nämlich ursprünglich ein Spottname gewesen sein. „Die Nachbarn haben gesagt, die sagen immer ‚hiaz‘ und das waren die ‚Hianzn‘“, so Schranz.

Seite des Hianzen-Wörterbuchs

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Mundart-Wörterbuch mit 5.000 Ausdrücken

Der Oggauer Franz Hannabauer hat 5.000 Mundartausdrücke aus dem ganzen Burgenland und deren mögliche Herkunft in einem Wörterbuch zusammengefasst. Doch der ui-Mundart an sich droht das Ende, weil sie im Alltag immer weniger verwendet wird. Wie lange die Gießkanne noch der „Guisaumpa“ sein oder der Hof mit dem „Zaussabeysn“ gekehrt wird, bleibt abzuwarten.