Gekratzte Ostereier aus Stinatz

Die „Schatzkiste Burgenland“ bietet dieses Mal einen österlichen Schatz: die gekratzten Ostereier aus Stinatz. Bei Familie Sagmeister in Stinatz beherrschen drei Generationen das alte Kunsthandwerk.

Es ist kaum zu glauben, wie laut man das Kratzgeräusch hört. Renate Sagmeister und ihre Kinder sitzen am Tisch und kratzen mit einem scharfen Messer die bekannten Blumenornamente in die Eierschalen. Die kunstvoll gekratzten Ostereier aus Stinatz sind weit über die Grenzen bekannt.

Ostereier kratzen in Stinatz

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Gekratzte Ostereier

Ostereier kratzen in Stinatz

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Familie Sagmeister beim Ostereier kratzen

Nur noch wenige beherrschen das Kratzen

Doch es ist eine Kunst, die langsam, aber sicher verschwindet, denn Renate Sagmeister ist eine der wenigen Stinatzer Frauen, die diese mehr als 100 Jahre alte Handwerkskunst noch beherrschen.

„Man braucht schon eine ruhige Hand, ein bisschen Fantasie, Geduld und Feinfühligkeit, damit das Ei nicht gleich beim ersten Kratzer zerbricht“, sagt Renate Sagmeister.

Ostereier kratzen in Stinatz

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Ostereier kratzen

Kinder helfen mit

Sendungshinweis:

„Burgenland heute“, 5.4.2012

Anna-Maria Sameister ist 13 Jahre alt, ihr Bruder Georg-Franz ist neun. Beide Kinder helfen beim Eierkratzen mit und erfinden immer wieder neue Motive. Hasen, Blätter, Katzen zeigen sich auf ihren Eiern genauso wie andere Motive.

„Begonnen habe ich mit Strichen, jetzt zeichne ich schon Muster. Ich finde es sehr wichtig, weil es nicht mehr viele Leute gibt, die das können. Und es macht mir sehr viel Spaß“, sagt Anna-Maria Sagmeister.

Ostereier kratzen in Stinatz

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Besonderes Kulturgut

Die bunten, gekratzten Stinatzer Ostereier sind ein besonderes Kulturgut der Stinatzer Kroaten. Und so wie im Hause Sagmeister wird die alte Tradition hoffentlich noch lange von einer Generation zur nächsten weitergegeben.