Altwiener Küche: Powidltascherl

Eigentlich stammen sie aus Böhmen, doch durch die K&K Vergangenheit gehören Powidltascherl zu Klassikern der österreichischen Mehlspeisküche. Powidl selbst zu machen, ist zeitaufwändig. Der Erdäpfelteig ist universell einsetzbar.

Küchenchef Johann Wein senior aus Breitenbrunn ist für seine hausgemachten Powidltascherl bekannt. Es gibt Stammgäste, die sich die Spezialität sogar vorreservieren lassen. In der Zwetschkenzeit läuft die Produktion auf Vorrat.

Powidltascherl

ORF/Nicole Aigner

Powidltascherl

Der Teig für Zwetschkenknödel und Powidltascherl ist derselbe, der Aufwand für die Powidltascherl ist allerdings weit größer. „Das tue ich mir nicht mehr an“, sagt der Küchenchef jedes Jahr wieder. Denn Powidl wird, im Gegensatz zu normaler Zwetschkenmarmelade, stundenlang eingekocht und muss dabei ständig umgerührt werden.

Erdäpfelteig für alle Fälle

Powidl kommt vom böhmischen Wort „povidat“, das heißt reden. Der Ausdruck erinnert daran, dass man beim Powidleinkochen stundenlang tratschen kann. Die Kombination mit Erdäpfelteig hat sich bewährt. Der Teig ist universell einsetzbar, er eignet sich für alle Arten von Obstknödeln und auch für Mohn- oder Bröselnudeln.

Powidltascherl

ORF/Nicole Aigner

Zutaten:

  • 500 g Erdäpfel, mehlig
  • 120 g Mehl, griffig
  • 20 g Grieß
  • 40 g Butter
  • 2 Eier

Sendungshinweis

„Radio Burgenland am Wochenende“, 29.9.2018

Zubereitung:

Wichtigste Zutat sind die Erdäpfel, die unbedingt mehlig sein müssen. „Roh schälen, in Würfel schneiden, die werden dann gekocht, abgeseiht und zum Ausdämpfen bei 150° C zwanzig Minuten in den Backofen gestellt. Dann ist das Wasser verdampft und die Erdäpfel werden gepresst“, so der Küchenchef. Dann kommen die restlichen Zutaten dazu. Der Teig wird geknetet, bis er glatt ist. Für die Powidltascherl wird er dann drei bis vier Millimeter dick ausgerollt, in Vierecke geteilt und mit Powidl gefüllt.

Powidltascherl

ORF/Nicole Aigner

Küchenchef Johann Wein senior aus Breitenbrunn macht die Powidltascherl nach dem Rezept seiner Mutter. „Ich mache immer gleich 100 Stück und friere sie ein. Da braucht man sie nur stückweise herausnehmen, in kochendem Wasser drei, vier Minuten ziehen lassen und schon sind sie fertig. Und immer frisch!“ Die Powidltascherl in Butterbröseln wälzen und mit Staubzucker bestreuen - fertig und einfach köstlich!