Tschürtz: „Habe in Ibiza nichts mitbekommen“

Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) war 2017 mit Heinz-Christian Strache (FPÖ) auf Ibiza, doch von dem Gespräch habe er nichts mitbekommen, sagte er im ORF Burgenland-Interview, nachdem Strache seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte.

FPÖ-Landesparteiobmann Tschürtz, der in der Vergangenheit seinen Urlaub öfter mit Strache auf Ibiza verbracht hatte, war auch 2017 mit ihm auf der Insel. Von dem Gespräch, das heimlich aufgezeichnet wurde, habe er allerdings nichts gewusst, so Tschürtz im Interview mit ORF-Burgenland-Politikredakteurin Patricia Spieß.

Screenshot von Tschürtz 2017

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Facebook-Posting von Tschürtz, der 2017 mit Strache auf Ibiza auf Urlaub war

Als er besagtes Video gesehen habe, sei er „verwundert und perplex gewesen“, sagt er. Allerdings sei er auch „tief bewegt von Straches Menschlichkeit und Ehrlichkeit“, so Tschürtz. Strache habe bewiesen, dass ihm die Partei wichtig sei. Sein Rücktritt sei mit besonderer Anerkennung zu goutieren.

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Das gesamte Interview mit Tschürtz

Im Interview mit Patricia Spieß sagt Tschürtz, wie es ihm nach Straches Rücktritt geht und dass er von dem Gespräch auf Ibiza nichts mitbekommen hat.

Tschürtz: „Vorfälle waren nicht in Ordnung“

Die Vorfälle auf Ibiza „waren nicht in Ordnung, das wissen wir, jeder war etwas schockiert“, so Tschürtz weiter. Die FPÖ habe nun die Chance, sich zu beweisen, man werde sehen, „wie es ausgeht“. Die Partei habe bisher auf Bundes- und auf Landesebene „hervorragende Arbeit“ geleistet, man werde sehen, ob der Fall dazu beiträgt, dass die Bevölkerung das positiv oder negativ bewertet, so Tschürtz auf die Frage, was der Vorfall für die bevorstehende EU-Wahl bedeute. „Ich glaube, dass Strache mit seinem Rücktritt auch Kraft und Menschlichkeit bewiesen hat, das könnte sich sogar gar nicht so negativ auswirken“, so Tschürtz.

Johann Tschürtz im Interview

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Johann Tschürtz im Interview mit ORF-Burgenland-Politikredakteurin Patricia Spieß

Neuwahlen im Burgenland?

Was eventuelle Neuwahlen im Burgenland angehe, müsse man den Koalitionsausschuss am Montag abwarten. „Ich finde es gut, dass man auch in solchen Zeiten miteinander zielorientiert diskutiert.“ Es hänge auch von der Entscheidung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ab, ob es im Burgenland zu Neuwahlen kommt, so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Tschürtz will Spitzenkandidat sein, egal wann die Landtagswahlen im Burgenland stattfinden. Er schließt aus, dass es im Burgenland je zu illegalen Parteispenden über Vereine gekommen ist.

Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass es von ihm ähnliche Videos, wie jenes auf dem Strache zu sehen war, gebe, sagt Tschürtz: „Das ist wieder eine Art der Menschlichkeit. Ich kann niemals ausschließen, dass wenn ich ein, zwei Bier zu viel getrunken habe und jemand filmt das, dass man das dann sieht, dass man etwas getrunken hat. Aber ich kann absolut ausschließen, dass ich irgendwelche negativen Dinge gesagt hätte.“

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