Start der Biowende im Burgenland

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrätin Astrid Eisenkopf (beide SPÖ) haben am Montagvormittag die Pläne für die angekündigte Bio-Wende präsentiert. Das Programm umfasst insgesamt zwölf Punkte.

Das Burgenland befinde sich mit der Biowende auf dem richtigen Weg, sagte Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Bio sei einerseits gut für eine artgerechte Tierhaltung. Bio sei aber auch klimafreundlich und nachhaltig. Außerdem garantiere Bio fairen Handel und das sei auch gut für die Umwelt, weil dann weniger Pestizide und sonstige Düngemittel zum Einsatz kommen würden, so Eisenkopf.

Zwölfpunkteprogramm soll umgesetzt werden

Das Programm umfasst insgesamt zwölf Punkte. Bis zum Jahr 2027 sollen insgesamt 50 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen biologisch bewirtschaftet werden, derzeit sind es 31 Prozent. Bei der Umstellung soll eine Landesförderung in der Höhe von 15.000 Euro für jeden Landwirt, der seinen Betrieb auf Bioproduktion umstellen möchte, helfen.

Hans Peter Doskozil und Astrid Eisenkopf

ORF/Andreas Berger

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf

Auch Küchen des Landes Burgenland sowie in landesnahen Betrieben sollen bis spätestens 2024 auf Bio setzen. Das gleiche gilt für Kindergärten und Landesschulen. Bei einigen Punkten müssten Gesetze geändert werden. So soll zum Beispiel, mit der Änderung des Bodenschutzgesetzes, den Monokulturen auf den Feldern der Kampf angesagt werden. Es stelle sich dabei die Frage, ob das Interesse des einzelnen Landwirtes oder jenes der Allgemeinheit höher sei, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Man habe dabei eine klare Entscheidung getroffen und das Interesse der Allgemeinheit sei dem Land wichtiger, so Doskozil.

Neue Stelle sollen der Bioproduktion dienen

Der Bau von neuen Ställen soll künftig nur dann zugelassen werden, wenn diese Ställe auch der biologischen Landwirtschaft gewidmet sind. Abgerundet wird das Zwölfpunkteprogramm von einem Bio-Innovationspreis, dem neuen Gütesiegel „Bio aus dem Burgenland“ un einer Profilschärfung der beiden Landwirtschaftsschulen in Eisenstadt und Güssing. Die Biowende soll zudem wissenschaftlich begleitet werden.

Petrik: „Pestizidfreie Bodennutzung muss folgen“

Die Grünen Burgenland begrüßten den programmatischen Start der Biowende. Man kämpfe seit Jahren für ein Bioland Burgenland, so Landessprecherin Regina Petrik. Es zeige sich, dass die Themen der Grünen zukunftsweisend seien, auch, wenn es anfangs Widerstand gebe. Seit Herbst habe man auf die Umsetzung gedrängt und nun sei es erfreulich, dass ein Programm vorliege, so Petrik. Auch die Änderungen im Bodenschutzgesetz seien zu begrüßen. Um den Schutz im sinne der Biowende sicherzustellen, müsse aber auch ein mutiger Schritt für eine pestizidfreie Bodennutzung folgen, sagte Petrik.

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