Wiederentdeckte Feuerwehrgeschichte

Freiwillige Feuerwehren im Bezirk Eisenstadt-Umgebung haben einen wichtigen Teil ihrer Geschichte zurückbekommen. Ungarische Feuerwehrleute fanden die ungarischen Gründungsurkunden aus dem 19. Jahrhundert und gaben sie den Vereinen bei einem Fest zurück.

Mehr als 40 Ortsvorsteher und Feuerwehrleute aus dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung versammelten sich in Harka (Ungarn), um etwas über die Gründung ihrer Vereine zu hören. Das grenzüberschreitende Treffen wurde von der Feuerwehr Oslip initiiert.

„Diese Urkunden sind gefüllt mit vielen Informationen - vom Aussehen des Rundsiegels bis hin zur Mindestausrüstung der Mannschaft oder den Ausrüstungsgegenständen in den Feuerwehren“, so Harald Nakovich, stellvertretender Bezirksfeuerwehrkommandant Eisenstadt-Umgebung.

Suche im Stadtarchiv Sopron

Andere Feuerwehren hatten ebenfalls Interesse, deshalb forschte die Feuerwehr aus der Partnergemeinde Harka im Stadtarchiv Sopron weiter. „Wir kannten die damaligen ungarischen Ortsnamen, so war die Suche ziemlich einfach. Die Urkunden von Großhöflein und Eisenstadt haben wir allerdings erst in Budapest gefunden, auf sie mussten wir also länger warten“, erzählt Ildiko Horvath, Schriftführerin der Feuerwehr in Harka.

Alte Feuerwehrurkunden

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Mehrere Wehren wissen jetzt über ihre Geschichte genauer Bescheid

21 Wehren erhielten Urkunden

Beim Festakt wurde insgesamt 21 Vereinen die ungarischen Gründungsurkunden mit deutscher Übersetzung übergeben. Eine der ältesten Urkunden gehört der Feuerwehr Oslip. Sie stammt aus dem Jahr 1887. Für die Osliper ist das eine Überraschung, denn sie kannten ihr Gründungsdatum bis jetzt nicht. „Teilweise hieß es 1887, 1889 oder 1891, es war nie handfestes Material vorhanden“, so Günter Fröhlich, Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Oslip.

Alte Feuerwehrurkunden

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Die Gründungsurkunde der Feuerwehr Oslip

Noch engere Beziehungen

„Wir selbst haben in der Feuerwehr historische Dokumente, aber die Gründungsurkunde jetzt in der Hand zu halten und sie auch zuhause präsentieren zu können - auch den älteren Kameraden, das ist schon etwas ganz Besonderes“, so Georg Lichtenberger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Trausdorf. Die österreichischen und ungarischen Feuerwehren kennen einander mittlerweile von grenzüberschreitenden Übungen. Über die gemeinsame Geschichte können die Beziehungen noch enger geknüpft werden.