Apetlon: Streit rund um Beweidungskosten

In Apetlon im Seewinkel ist ein Streit zwischen der Urbarialgemeinde und dem Weideverein entbrannt. Konkret geht es um Kosten für die Beweidung von Flächen im Gebiet des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel.

Um wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel zu schützen, werden in einigen Gebieten Beweidungsprojekte initiiert und durchgeführt. Teilweise sind daran auch private Partner und Interessensgemeinschaften beteiligt, darunter auch die Urbarialgemeinde Apetlon (Bezirk Neusiedl am See). Das Land stellt für solche Beweidungsprojekte im Nationalparkgebiet zweckgebundene Förderungen zur Verfügung.

Rinderherde in Apetlon

ORF

Viehaustrieb in Apetlon 2016

Funktionierende Zusammenarbeit bis 2015

Im Jahr 2008 wurde innerhalb der Urbarialgemeinde Apetlon der Weideverein Apetlon gegründet. Die Mitglieder sind Viehbauern, die auch Urbarialanteile halten. Fortan kümmerte sich der Weideverein selbstständig um die entsprechende Beweidung der Flächen. Für die Kosten sei die Urbarialgemeinde aufgekommen, die dafür Landesförderungen erhalten habe, teilte die Rechtsanwaltskanzlei Reiffenstuhl und Reiffenstuhl, die den Weideverein in dieser Sache vertritt, auf Nachrage des ORF Burgenland mit. Eine Zusammenarbeit innerhalb der Urbarialgemeinde, die offenbar bis zum Jahr 2015 funktioniert hat. Ab dann soll die Urbarialgemeinde keine Zahlungen für die Beweidung mehr getätigt haben, so der Vorwurf des Weidevereins.

Rinderherde in Apetlon

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Die Fleckviehherde wird auch von Hirtenhunden bewacht

Mehr als 100.000 Euro Streitwert

Der Verein und dessen Mitglieder seien damit auf den Kosten für die Beweidung, etwa für die Anstellung von Hirten und Hirtenhunden, sitzen geblieben, während die Urbarialgemeinde, laut Rechtsanwalt, weiterhin zweckgebundene Fördermittel für die Beweidung erhalten habe. Seitens des Landes wurde das bisher gegenüber dem ORF Burgenland nicht bestätigt. Es folgte eine Klage des Weidevereins. Das zuständige Landesgericht Eisenstadt bestätigte auf Nachfrage des ORF Burgenland einen Streitwert von mehr als 100.000 Euro.

Von den beteiligten Streitparteien gab es zunächst keine Stellungnahmen zu dem Fall. Man verwies auf das derzeit laufende Verfahren, das nach zwei Verhandlungen bisher noch kein Ergebnis gebracht hat. Der dritte Verhandlungstermin ist für Juni angesetzt. Der Weideverein werde jedenfalls auch heuer die Beweidung sicherstellen, teilte dessen Rechtsanwalt mit.

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