Mitbegründer der Cselley Mühle gestorben

Der Mitbegründer und Geschäftsführer der Cselley Mühle Oslip, Robert Schneider, ist tot. Der Künstler ist in der Nacht auf Samstag im Alter von 69 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

Robert Schneider wurde am 30. Jänner 1950 geboren. Schneider absolvierte zunächst die Landesfachschule für Keramik in Stoob (Bezirk Oberpullendorf), die er 1969 erfolgreich abschloss. Im Laufe der Jahre machte sich Schneider auch weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen als Keramik- und Klangkünstler.

Bekannter Keramiker und Klangkünstler

Ab 1971 wurde Schneider vor allem durch seine Arbeiten an öffentlichen Gebäuden bekannt, etwa durch die „Kunst am Bau“-Aktionen an den Krankenhäusern in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) und Eisenstadt oder beim alten Börsengebäude an der Wiener Ringstraße.

Robert Schneider

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Robert Schneider wurde 69 Jahre alt

Mitbegründer der Cselley Mühle

Im Jahr 1975 gründete er gemeinsam mit dem Maler Sepp Laubner und einigen Gleichgesinnten das Kulturaktionszentrum Cselley Mühle in Oslip (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), dessen Geschäftsführer Schneider seit 1976 war. Die sogenannte „Mü“ wurde schnell auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt und gilt seither als einer der Kultur-Hotspots im Burgenland.

Sepp Laubner und Robert Schneider in den 1970er Jahren

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Robert Schneider (r.) und Sepp Laubner bei Bauarbeiten an der Cselley Mühle in den 1970er-Jahren

Man sei immer gefordert gewesen und über die Jahre sei es nicht leichter geworden, sagte Schneider im Interview mit dem ORF Burgenland im Jahr 2015. Man habe immer versucht Neues zuzulassen, damit man sehen könne, wozu junge Menschen im Stande seien und was sie zusammenbringen würden - egal ob auf dem musikalischen Sektor, im Kabarett oder bei den Poetry Slams, sagte Schneider.

Robert Schneider lebte und arbeitete in Schützen am Gebirge (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), wo er sein Atelier hatte. Er wurde 69 Jahre alt.

Tiefe Betroffenheit

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigt sich tief betroffen vom Tod Robert Schneiders. Das Kulturland Burgenland verliere eine große Persönlichkeit. Erst vor wenigen Tagen habe sich eine Jury dafür ausgesprochen, dass dem Mitbegründer der Cselley Mühle der diesjährige Kulturpreis des Landes für „Bildende Kunst“ verliehen wird - diesen könne er nun nicht mehr persönlich entgegennehmen. so Doskozil. Robert Schneider prägte nicht nur die Kunst- und Kulturszene im gesamten Burgenland, sondern er sei eine wichtige Visitenkarte des Landes gewesen, sagte Landesrat Christian Illedits (SPÖ) in einer Aussendung.

Robert Schneider habe Generationen von Jugendlichen Kultur nähergebracht, durch die ‚Mü‘ und durch seine oft philosophischen Ansichten zur Kunst, so ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Robert Schneider habe einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass die Cselley Mühle über die Landesgrenzen hinaus bekannt sei, so die Burgenländischen Grünen. Gemeinsam mit der KUGA und dem OHO sei die Cselley Mühle eines der drei freien Kulturzentren des Burgenlandes, die so wichtig für unzählige Künstlerinnen und Künstler und Kunstinteressierte seien.

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