Weniger Pleiten im Burgenland

Die Zahl der Insolvenzen im Burgenland ist heuer im ersten Quartal gesunken, so der Kreditschutzverband von 1870. Bei den Unternehmenspleiten ist sogar der stärkste Rückgang von allen Bundesländern zu verzeichnen.

Laut KSV1870 meldeten 39 Unternehmen heuer in den ersten drei Monaten im Burgenland Insolvenz an - um 14 Unternehmen oder rund 26 Prozent weniger als im ersten Quartal des Vorjahres. Die Passiva machen insgesamt eine Million Euro aus.

Kantner: Rückgang statistisch nicht so signifikant

Diese Statistik sollte aber nicht überbewertet werden, meinte Hans-Georg Kantner vom KSV1870. Denn in absoluten Zahlen sei die Reduktion von 53 auf 39 Fällen in einem ersten Quartal vielleicht auch noch nicht so statistisch signifikant. Es gebe das positive Signal, dass der Rückgang stärker als in anderen Bundesländern und auch stärker als im Österreichschnitt sei, aber das bedeute noch nicht eine komplette Entwarnung, so Kantner.

Weniger Privatkonkurse, mehr Schulden

Auch bei der Zahl der Privatkonkurse gibt es im Burgenland ein deutliches Minus von rund 16 Prozent: Bisher sind heuer 57 Verfahren eröffnet worden. Trotz des Rückganges ist die Höhe der Schulden gegenüber dem Vorjahr aber um zwei Millionen Euro auf insgesamt 15 Millionen Euro gestiegen. Kantner erklärt sich das mit ehemaligen Unternehmern, die in Privatkonkurs gehen. Leute, die nie als Unternehmer tätig gewesen seien, hätten durchschnittliche Schulden im Bereich von etwa 55.000 Euro. Dagegen hätten die ehemaligen Unternehmer durchschnittliche Schulden von etwa 200.000 Euro.

Grundsätzlich ist der Rückgang bei den Privatkonkursen mit den Folgen der Insolvenzrechtsreform 2017 zu erklären: Denn viele Schuldner warteten ab, bis die für sie günstigere Rechtslage in Kraft trat und deswegen gab es im Vorjahr ein außergewöhnliches Plus.