Junge Klimaschutzaktivistin in Oberschützen

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist mit 16 Jahren Vorbild für viele jungen Menschen, auch für Julia Zink aus Pinkafeld. Sie demonstriert nun jeden Freitag für den Klimaschutz vor Schulbeginn in Oberschützen.

Dank Greta Thunberg gibt es in den Städten europaweit bereits Mitstreiter im Kampf gegen den Klimawandel und die aktuelle Klimapolitik. Bisher war die 16-jährige Julia Zink beim Streiken in Oberschützen noch einsam und alleine. Doch am „Fridays For Future“ gesellten sich ihre Schulkollegen zu ihr, um zu protestieren.

Klimademo in Oberschützen „Fridays For Future“

ORF/Gabriele Schiller

Bisher hat Zink alleine gestreikt, aber am „Fridays For Future“ machten ihre Schulkollegen mit

Jugendliche kämpfen für mehr Klimaschutz

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Julia Zink fährt mit dem Rad nach Oberschützen zum Streiken

Keiner streikt mit

„Ich bin um 4.45 Uhr aufgestanden um zu frühstücken und mit dem Rad herzufahren, und stehe hier von 6.30 bis 7.30 Uhr“, so die junge Klimaschutzaktivistin aus Pinkafeld an einem ihrer Streik-Freitage. Kurz vor Schulbeginn ist an der Kreuzung in Oberschützen, an der sie immer steht, der Teufel los. Hunderte Schüler strömen aus den Bussen und wollen nur eines - ab in die Schule. Die Klimaaktivistin ist ihnen schon aufgefallen, zu ihr gestellt hat sich aber bisher noch niemand. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten mit ihrer Schulkollegin zu streiken, reagierten die jungen Menschen bei einem ORF-Burgenland-Lokalaugenschein verlegen: „Naja, schwer zu sagen. Ich finde es gut, wenn es andere machen, und man könnte sich überlegen, es selbst auch zu machen.“

Jugendliche kämpfen für mehr Klimaschutz

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Mitschüler sind interessiert, zu ihr gestellt hat sich aber noch niemand

Über eigenen Lebensstil nachdenken

Zink hat keine großen Ansprüche an ihre Mitmenschen: „Mir würde es schon reichen, wenn mache beginnen, über ihren Lebensstil nachzudenken und überlegen, was für einen Beitrag sie leisten können, auch wenn es nicht viel ist.“ An sich stehen ihre Kollegin hinter der jungen Aktivistin: „Julia sagt immer, man muss halt irgendwo anfangen. Und sie hat Recht“, so Hannah Gyaky aus Bad Tatzmannsdorf. Timon Gollatz aus Bernstein meinte im Interview: „Es wird uns immer gesagt, wir sind die Zukunft. Und wenn wir jetzt nicht drauf schauen, wenn die Erwachsenen schon nicht darauf schauen, wie das mit dem Plastik und dem CO2-Ausstoß ist, dann wird es uns nicht mehr lange geben.“

Jugendliche kämpfen für mehr Klimaschutz

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Zink möchte ihre Mitmenschen zum Nach- und Umdenken bewegen

Auch Erwachsene zum Nachdenken angeregt

Die Frage auf Zinks Transparent, „Warum scheißen wir auf diese Welt?“, provozierte auch die Erwachsenen in Oberschützen. „Man müsste einmal die hohen Herrn, die großen Politiker dazu bewegen können, dass sie ein bisschen umdenken. Aber die großen Präsidenten pfeifen überhaupt darauf und die könnten aber etwas bewirken“, ärgerte sich Erika Hutter aus Oberschützen. „Was ich so sehe, ist das Problem, bei mir auch im Geschäft, dass viele Plastiksachen verkauft werden. Aber warum? Weil die Industrie zum Teil auch die Aktionen nur mit Plastikflaschen macht - siehe Mineralwasser. Und natürlich ist der Handel dann gezwungen, dass er so etwas auch verkauft und die Glasflasche eigentlich nicht angeboten wird“, erklärte Klaus Murlasits aus Oberschützen.

Jugendliche kämpfen für mehr Klimaschutz

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Zink schwänzt die Schule nicht, sie streikt freitags vor Schulbeginn

Freitags vor Schulbeginn wird gestreikt

Zinks Aktion sorgt für Aufmerksamkeit und trägt erste Früchte. Während ihr Idol Greta Thunberg - die jetzt auch für den Friedensnobelpreis nominiert wurde - mehr dazu in science.ORF.at - bewusst die Schule schwänzt, möchte Zink es nicht darauf ankommen lassen. Sie streikt weiter freitags vor Schulbeginn.

Weltweiter Klimaschutz-Streik

In 1.209 Städten und 92 Ländern protestieren am Freitag Schülerinnen und Schüler gemeinsam gegen die Klimapolitik, auch in Österreich - mehr dazu in Klimaproteste in mehr als tausend Städten und Klimademos in ganz Österreich. Auch burgenländische Schülerinnen und Schüler streiken, teils in Eisenstadt, teils in Wien. Ob das Streiken als „Schwänzen“ gilt, obliegt den Schulen - mehr dazu in Schüler streiken für den Klimaschutz.

Tipps von Experten: Klimaschutz-Serie des ORF

Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile weltweit spürbar. Mit der Initiative „Für unser Klima“, wollen Forschung und FH Burgenland, Energie Burgenland und die Landespolitik gemeinsam mit dem ORF praktische Tipps zum Klimaschutz geben - mehr dazu in Klimaschutz: Praktische Tipps von Experten. Alle Tipps der Serie gibt es auch auf der Instagram-Seite des ORF Burgenland, abgespeichert in den Highlights.

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