Schüler streiken für den Klimaschutz

In 1.209 Städten und 92 Ländern protestieren am Freitag Schülerinnen und Schüler gegen die Klimapolitik, auch in Österreich. Weil die Demonstration mittags stattfand, blieben manche dem Unterricht fern.

Während die Treibhausgase steigen und jährlich Klimarekorde gebrochen werden, scheint die Politik in eine Handlungsstarre verfallen zu sein. Rund um den Globus hatten sich am Freitag nun Jugendliche aufgemacht, um für besseren Klimaschutz zu streiken - mehr dazu in Zehntausende bei Klimademos in Österreich.

60 Burgenländer demonstrierten in Eisenstadt

In Eisenstadt fand am Freitag in der Hauptstraße eine Kundgebung für mehr Klimaschutz mit circa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. In Wien demonstrierten mehr als 10.500 Jugendliche. Um bei den wöchentlichen Demos von „Friday for Future“ teilnehmen zu können, bleiben Schülerinnen und Schüler deswegen dem Unterricht fern.

Burgenländische Schülerinnen und Schüler bei der Klimaschutzdemonstration in Wien

ORF/Paul Schinkovits

Burgenländische Schülerinnen und Schüler am Freitag bei der Demo in Wien

„Schwänzen“: Im Burgenland Schulen überlassen

Je nach Bundesland gehen die Bildungsdirektionen unterschiedlich mit diesen Schülerinnen und Schülern um. Im Burgenland überlässt es Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz den Schulen selbst. „Wir überlassen das der Autonomie der Schule. Das heißt: Einen Tag kann ja der Klassenvorstand freigeben, bis zu eine Woche der Direktor oder die Direktorin der Schule - das ist Schulautonomie“, so Zitz.

Zitz: Entscheidung der Schüler selbst

Genaue Teilnehmerzahlen von den Klima-Protestveranstaltungen gibt es im Burgenland nicht. „Grundsätzlich ist es ja in der Ursächlichkeit eines Streiks, dass das eine Eigenverantwortung ist, ob ich für etwas stehe oder nicht stehe. Und daher ist das in der Entscheidung der Schülerinnen und Schüler und auch der Schulen selbst“, so der Bildungsdirektor - mehr dazu in Wie Schulen mit Klima-Demos umgehen. Zitz betonte, dass dem Klimawandel in den Lehrplänen viel Platz gewidmet wird.

Schüler-Demo für den Klimaschutz vor dem Schloss Esterhazy in Eisenstadt

ORF/Inge Maria Limbach

Klimastreik vor dem Schloss Esterhazy in Eisenstadt

„Die Zukunft liegt in unserer Hand“

Jakob Rennhofer, Schüler des Theresianums Eisenstadt, demonstrierte am Freitag in Wien mit und erzählte dem ORF Burgenland schon vor der Demonstration, warum Jugendliche gegen die aktuelle Klimapolitik der Regierung streiken: „Das sind Jugendliche, die Protest zeigen, weil wir uns gerade als Jugend für unsere Zukunft einsetzen möchten. Weil wir auch glauben, dass die Zukunft, die wir erleben werden, in unserer Hand liegt. Wir müssen auch jetzt schon damit verantwortungsbewusst umgehen, und wir sind die Generation, die den Protest zeigen muss, auf die Straße bringen muss und mit diesen Aktionen zeigen muss, dass wir mit der Klimapolitik, wie sie bis jetzt betrieben worden ist, nicht zufrieden sind.“

Aktivistin Greta Thunberg initiiert Klimabewegung

Angestoßen wurde die Streikbewegung von der 16-jährigen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie begann im August 2018 damit, vor dem Parlament in Stockholm für einen stärkeren Einsatz Schwedens gegen den Klimawandel zu demonstrieren. Ihr „Schulstreik fürs Klima“ fand in den vergangenen Wochen Tausende Nachahmer in aller Welt, Thunberg wurde zum Gesicht der internationalen Klimaschutzbewegung. Jetzt wurde sie sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen - mehr dazu in Greta Thunberg für Friedensnobelpreis nominiert.

Thunberg ist mit 16 Jahren Vorbild für viele jungen Menschen, auch für Julia Zink aus Pinkafeld. Sie demonstriert nun jeden Freitag für den Klimaschutz vor Schulbeginn in Oberschützen - mehr dazu in Junge Klimaschutzaktivistin in Oberschützen. Bisher war sie beim Streiken noch einsam und alleine. Doch am „Fridays For Future“ gesellten sich ihre Schulkollegen zu ihr um zu protestieren.

Klimademo in Oberschützen „Fridays For Future“

ORF/Gabriele Schiller

Bisher hat Zink alleine gestreikt, aber am „Fridays For Future“ machten ihre Schulkollegen mit

Klimademo in Oberschützen „Fridays For Future“

ORF/Gabriele Schiller

Tipps von Experten: Klimaschutz-Serie des ORF

Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile weltweit spürbar. Mit der Initiative „Für unser Klima“, wollen Forschung und FH Burgenland, Energie Burgenland und die Landespolitik gemeinsam mit dem ORF praktische Tipps zum Klimaschutz geben - mehr dazu in Klimaschutz: Praktische Tipps von Experten. Alle Tipps der Serie gibt es auch auf der Instagram-Seite des ORF Burgenland, abgespeichert in den Highlights.

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